Nachhaltigkeit, Klimawandel, Energiewende – der Umweltschutz spielt eine große Rolle im gesellschaftlichen und politischen Alltag. Für Naturwissenschaftler hält dieser Bereich ganz unterschiedliche Aufgabenfelder und Jobmöglichkeiten bereit.
Die Auflagen im Umweltschutz verschärfen sich. Das Thema wird für die Industrie deshalb immer wichtiger. Chemie- und Pharmaunternehmen müssen sich mit Chemikaliensicherheit und dem internationalen Chemikaliengesetz Reach (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) ständig auseinandersetzen.
Die Aufgaben für Biologen reichen vom Biotop- und Artenschutz über Forschungen zur Biodiversität bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung. Bei Behörden sind Biologen häufig mit der Überwachung nach dem Bundesnaturschutzgesetz betraut. Gefragt sind entsprechende Kenntnisse des Verwaltungs- und Umweltrechts.
Unternehmen, die Anlagen zur Luft- und Wasserreinigung planen und betreiben, suchen Umweltingenieure aus der Verfahrenstechnik, dem Chemieingenieurwesen, Anlagenbau oder der Umweltschutztechnik. Chemiker, die im industriellen Umweltschutz tätig sind, analysieren Stoffströme und unterstützen die Entwicklungsabteilung in Fragen nachhaltigen Designs.
Alternativen zu Jobs in der Industrie finden Chemiker im öffentlichen Dienst. Das Umweltbundesamt (UBA), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sind die größten Bundesbehörden im Umweltschutz. Verbände wie Nabu (Naturschutzbund Deutschland) oder BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) agieren auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene und betrauen Chemiker mit der Überwachung von Ver- und Entsorgung.
Die Versicherungsbranche setzt Chemiker im Bereich der Gefährdungshaftung ein. Hier beschäftigen sie sich mit der Schadenshaftpflicht für Gefahren und Emissionen, die von Anlagen ausgehen.
Biologen, die im Umweltschutz einsteigen möchten, sollten sich im Studium vor allem mit Ökologie, Biodiversität, Natur- und Artenschutz sowie chemischen und bodenkundlichen Aspekten auseinandersetzen. Einen Königsweg gibt es dabei nicht. Die Umweltbiologie ist häufig als Teilgebiet in Studiengänge wie angewandte Biologie integriert. Eine stärkere Ausrichtung auf das Berufsziel bietet die Umwelt(bio)wissenschaft, teils auch die Agrarbiologie.
Für eine Tätigkeit in Forschungsprojekten wird meist eine Promotion vorausgesetzt. Daneben ist vor allem Methodenkompetenz gefragt, etwa bei der Kartierung von Flora und Fauna oder in der Laborarbeit. Bei den Soft Skills kommt es auf kommunikative Fähigkeiten, Netzwerkaufbau, Organisationsvermögen und Teamfähigkeit an. Seine Chance erhöht, wer Erfahrungen in der PR-Arbeit und in der Umweltpolitik hat und ein Engagement als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Naturschutz nachweisen kann.
Energieberater, Umweltwissenschaftler
Die Einstiegsgehälter im Umweltschutz liegen im Schnitt bei 36.000 Euro. Arbeitgeber wie Versicherungen oder die öffentliche Hand können auch schon einmal deutlich mehr zahlen, als unabhängige Organisationen, die im Umweltschutz aktiv sind, und sich oft durch Spenden finanzieren. Doch auch hier gilt: Berufserfahrung und überdurchschnittliche Leistungen können eine deutliche Gehaltssteigerung mit sich bringen.