Erdöl- und Erdgasingenieure stellen sicher, dass der ständig steigende Energiebedarf der Gesellschaft gedeckt ist. International werden sie Petroleum Engineers genannt. Wer diesen Beruf im Blick hat, sollte die Oilfield Language Englisch gut beherrschen.
In Deutschland bieten drei Hochschulen Studiengänge an, die für eine Tätigkeit im Petroleum Engineering qualifizieren: die TU Clausthal, die RWTH Aachen und die TU Bergakademie Freiberg. Vereinzelt sind entsprechende Fächer auch an anderen Hochschulen zu finden. Sie sind dann in Studiengängen wie „Energie und Rohstoffe“, Georessourcenmanagement oder Geotechnik integriert und kooperieren eng mit der Industrie. Deshalb sind sie sehr praxisorientiert.
Bewerber sollten bereit sein, im Ausland zu arbeiten. Öl und Gas werden auf Meeren und in Ländern der ganzen Welt gefördert. Deshalb gehört ein hohes Maß an Mobilität und Abenteuerlust zum Job als Erdöl- oder Erdgasingenieur. Erforderliche Kenntnisse in Mathematik, Natur-, Ingenieur- und Geowissenschaften vermitteln die Studiengänge. Betriebswirtschaftliches und juristisches Verständnis ergänzen das Profil. Wer in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen strebt, erhöht seine Chancen durch eine Promotion.
Petroleum Engineers arbeiten in der Energiebranche, Mineralölindustrie, Chemieindustrie, Baurohstoffindustrie oder in Planungs- und Ingenieurbüros.
Energieingenieur, Produktionsgeologen
Einerseits arbeiten Petroleum Engineers selbstständig und verantwortungsbewusst, andererseits ist Teamfähigkeit das A und O, weil die interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr wichtig ist. Deshalb sollten Erdöl-/Erdgasingenieure kommunikationsstark sein. Im internationalen Arbeitsumfeld gehören Aufgeschlossenheit für fremde Menschen und Kulturen sowie gute Fremdsprachenkenntnisse unbedingt zum Profil eines Bewerbers. Englisch ist die sogenannte „oil field language“. Die Einhaltung von Gesundheits-, Sicherheits- und Qualitätsstandards verlangt große Disziplin.
Die Tätigkeiten lassen sich in vier Bereiche einordnen: Tiefbohringenieure („Driller“) planen und leiten Bohrungen. Sie wissen, wie der gewaltige Druck unter Tage beherrscht werden kann. Lagerstätteningenieure („Reservoir Engineers“) planen Messungen und Tests und berechnen in Computersimulationen, ob sich eine neue kostenintensive Bohrung lohnt. Produktionsingenieure („Production Engineers“) beaufsichtigen die Förderung, reparieren und warten die Förderausrüstung und stellen sicher, dass die geförderten Rohstoffe mit Tankern oder durch Pipelines sicher zu den Raffinerien gelangen. Dort sind die Fachleute für Lagerung, Transport und Verkauf gefragt. Einsatzorte sind neben Bohrinseln Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Hier werden Fragen der Energiewirtschaft beantwortet, etwa nach einer sinnvollen Kombination von Gasförderung und Windstromerzeugung oder nach sicheren Transportmöglichkeiten. Erdöl- und Erdgasingenieure in der Forschung versuchen herauszufinden, wie die Vorteile, die etwa eine umstrittene Fördermethode wie Fracking bietet, genutzt werden können, ohne die Umwelt über Gebühr zu belasten.
Gut ausgebildete Erdgas-/Erdölingenieure können ins Management aufsteigen. Dort berechnen sie Bohrkosten, planen Kapazitäten oder entwickeln Konzepte. Auch das Consulting bietet Karrieremöglichkeiten.
GDF Suez, , Exxon Mobil, Wintershall
Je nach Einsatzort variiert das Einkommen stark. Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei rund 52.000 Euro. Hier findest du viele Gehaltstabellen für Ingenieure im Überblick.