Eine Karriere im Mittelstand ist nur für wenige Einsteiger das erklärte Ziel – warum eigentlich? Es kann sich lohnen, sich bei einem mittelständischen Unternehmen zu bewerben. Hier zeigen wir dir interessante Fakten und Zahlen zur Karriere im Mittelstand.
Welcher Weg ist der richtige: Eine Karriere im Mittelstand oder im Konzern? Vor dieser Frage stehen viele Berufseinsteiger. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, doch es gibt einige Zahlen, durch die ein Job im Mittelstand gleich viel attraktiver erscheint:
Quelle: IfM Bonn 2019
Doch nicht nur die Zahlen sind gut. Auch wenn wir einen Blick in die Arbeitskultur mittelständischer Unternehmen werfen, sieht es positiv aus: Bei vielen mittelständischen Unternehmen sind die Hierarchien ziemlich flach, was den Ein- und Aufstieg vereinfacht. Die meist dezentralen Organisationsstrukturen bieten beste Karrierechancen und die oft kurzen und unbürokratischen Entscheidungswege erleichtern den Arbeitsalltag.
Als Absolvent kannst du bei einem Job im Mittelstand oft früh Verantwortung übernehmen und lernst verschiedene Bereiche eines Unternehmens kennen. Dafür sind häufiger Generalisten gefragt als in großen Konzernen, in denen es für jedes Gebiet einen Experten mit tiefem Fachwissen gibt.
Und wie sieht es mit der Gleichberechtigung aus? Vor allem in eher technischen Branchen sind Männer weiterhin in der Überzahl, doch bei der Frauenquote in den Führungsspitzen toppt der Mittelstand die Großunternehmen und Dax-Konzerne:
Einer Studie zufolge sind 16 Prozent der Top-Führungskräfte im Mittelstand weiblich. In den Vorständen der deutschen Top-200 Unternehmen lag der Anteil 2015 nur bei 6,3 Prozent. Rund ein Viertel der führenden Stellen bei Finanzdienstleistern besetzen Frauen, im Maschinenbau sind es nur acht Prozent. Dennoch sind über 50 Prozent in der Geschäftsführung und im Vorstand männlich.
Die Jobaussichten im Mittelstand sind grundsätzlich gut, hier gibt es viele Arbeitsplätze. Allerdings hat die Corona-Situation die Jobaussichten und die Personalsituationen grundlegend verändert.
Im Mittelstand haben im Rahmen einer Studie der Creditreform fast 20 Prozent der Befragten angegeben, dass sie die Mitarbeiterzahlen verringert haben. Im Jahr 2019 haben im Vergleich 9,1 Prozent der befragten Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter verringert. Nach der Corona-Pandemie wird der Bedarf an Fachkräften voraussichtlich wieder steigen.
Doch wie klappt die Bewerbung bei Familienunternehmen und anderen Mittelständlern? Eigentlich genauso wie bei großen Unternehmen. In den meisten Jobbörsen gibt es Stellenangebote im Mittelstand, natürlich auch in unserer Jobbörse.
Auch bei der Bewerbung gibt es keine großen Unterschiede: Auch die meisten Mittelständler setzen mittlerweile auf die digitale Form – nur standardisierte Bewerbungsplattformen gibt es seltener als in Konzernen. Im Vorstellungsgespräch könnte es verstärkt darum gehen, warum du unbedingt zu diesem Unternehmen willst, ansonsten solltest du dich auf die gleichen Fragen einstellen wie bei jedem Arbeitgeber.
Wenn es ums Geld geht, können mittelständische Unternehmen allerdings meist nicht mit großen Konzernen mithalten. Denn klassischerweise steigt das Gehalt mit der Firmengröße. So bekommen zum Beispiel Ingenieurabsolventen bei einem Unternehmen mit weniger als 101 Mitarbeitern im Schnitt knapp 45.000 Euro jährlich, in einem Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern sind es über 56.000 Euro.
Noch größer ist der Unterschied bei Naturwissenschaftlern: Während sie in kleineren Betrieben mit bis zu 500 Mitarbeitern mit einem Einstiegsgehalt von etwa 43.500 Euro rechnen können, sind im Konzern mit über 1000 Mitarbeitern rund 52.000 Euro drin.
Ob du dich für oder gegen einen Job im Mittelstand entscheidest, kannst du letztlich nur selbst wissen: Welche Faktoren spielen für dich die größere Rolle? Wichtig ist in jedem Fall, dass das Unternehmen zu dir passt – ganz egal, wie groß es ist. Und natürlich kannst du später immer noch eine andere Richtung einschlagen: vom Mittelstand in den Konzern.