Das Betriebssystem eines Computers kann eine große Datenmenge erfassen, speichern und analysieren – Stichwort „Big Data“. Systemprogrammierer „überwachen“ die Entwicklung solcher Systeme und entwickeln System-Komponenten. Hier erfährst du, was das genau bedeutet.
Als Systemprogrammierer bist du der virtuelle Betreuer der Systemsoftware – damit steuerst du indirekt alle Programme und Dateien, welche die Betriebsabläufe eines Rechners lenken. Das ist zum einen das Betriebssystem eines Computers, zum anderen betreut der Systemprogrammierer auch Dienst- und Organisationsprogramme, zum Beispiel Datenbanksysteme und Datenverarbeitungsprogramme. Der Beruf stellt eine wichtige Schnittstellenfunktion zwischen Systemmanagement und der Entwicklung von Anwendungssoftware dar.
Somit bist du für viele unterschiedliche Systemsoftware-Komponenten zuständig – du entwickelst, programmierst, modifizierst und wartest auch Hilfssysteme wie Monitore, Editors und Tools. Weiter bestimmst du welche der Komponenten installiert werden und verknüpfst sie anschließend miteinander. Am Ende bist auch du es, der die Software konfiguriert und einsetzt – und entscheidest, wer darauf Zugriff erhält.
Ist die optimale Systemsoftware schon eingespielt, entwickeln Systemprogrammierer noch Standards und Richtlinien hierfür. Dabei betreuen sie nicht nur die Technik – auch als Betreuer und Berater von Mitarbeitern sind sie Ansprechpartner für alle fachlichen Fragen. Deshalb erstellst du in dem Job auch Skripte für Betriebshandbücher und System-Dokumentationen. Systemprogrammierer werden dadurch auch einfach Systemmanager genannt.
Systemprogrammierer arbeiten nicht nur mit den verschiedensten Systemen und Anwendungen – sie arbeiten auch am Puls der Zeit. Was mit Big Data begann, wird zunehmend von Smart Data ersetzt. In Zukunft geht es darum, wie man anhand einer geeigneten Software große Datenmengen erfasst und analysiert. Was passiert später mit den Daten? Dafür ist es wichtig, die IT-Sicherheit und Leistung regelmäßig zu prüfen und zu verbessern. Safety ist neben dem Internet der Dinge einer der wichtigsten Zukunfts-Bereiche, mit denen sich Systemprogrammierer befassen.
Als Absolvent einer MINT-Fachrichtung – vor allem der Informatik – bringst du die nötigen Grundkenntnisse mit. Deshalb haben Hochschulen wie die RWTH Aachen, innerhalb ihres Bachelor of Science Informatik ein Praktikum in der Systemprogrammierung vorgesehen. Je nachdem, welche Produkte vom zukünftigen Arbeitgeber genutzt werden, musst du in dem Job spezielle Kenntnisse dieser Software-Komponenten mitbringen – zum Beispiel in JES2 und DFSMSdss/rmm/hsm oder in Windows Server 2008/2012/2016 und Windows 7/8/10. Skriptsprachen wie C# und PowerShell solltest du ebenfalls beherrschen.
Je nach deinem Zusatzwissen kannst du dann in Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche wie Elektro, Handel und Wissenschaft arbeiten. Und am Schluss noch die Gehaltsfrage: Laut Gehalt.de beträgt der Jahresverdienst eines Systemprogrammierers am Beispiel der Elektrotechnik rund 55.440 €.