Erfahrungsberichte: Wie wir unser Studium finanzieren

Ob Bachelor oder Master – vor dem Studium stellt sich für jeden die Frage: Wie finanziere ich mich in dieser Zeit? Möglichkeiten gibt es viele. Und alle haben Vor- und Nachteile. Erfahrene Studenten und Absolventen berichten von ihren Erfahrungen und geben dir Tipps.

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BAföG: Alles Wichtige auf einen Blick

Egal ob Privatuni oder staatliche Hochschule: Geld für den Semesterbeitrag, die Miete, Essen und Freizeitaktivitäten braucht jeder Student. An privaten Unis kommen dazu noch die Studiengebühren. So summieren sich die Ausgaben. Daher reicht oft eine einseitige Studienfinanzierung nicht aus. Aber du kannst mehrere Möglichkeiten kombinieren.

Nebenjob

Manche haben das Glück und werden von ihren Eltern unterstützt. Wenn das nicht der Fall ist oder es nicht reicht, suchen sich viele einen Nebenjob. Dieser kann unterschiedlich aussehen: Entweder du findest etwas, das mit deinem Studium zu tun hat und sammelst als Werkstudent schon einmal Berufserfahrung. Oder du arbeitest an deiner Uni und setzt den Grundstein für eine wissenschaftliche Karriere. Du kannst natürlich auch die Arbeit explizit als Ausgleich neben dem Studium nutzen, wie Julian. Der angehende Wirtschaftsingenieur ist Fußball-Freestyler aus Leidenschaft: "Durch meine Sportart komme ich an viele unterschiedliche Orte und lerne tolle Menschen kennen. Außerdem finanziere ich mich mit meiner Sportart fast komplett selbst."Aber wenn im Winter mal weniger los ist, kommt der 27-jährige Fußballartist trotzdem über die Runden: mit Bafög. So wie Julian nutzen viele Studenten die staatliche Finanzierung. Ob elternabhängig oder -unabhängig, ob im Inland oder Ausland, ob im Bachelor oder Master. Dabei darfst du allerdings nicht vergessen: Bafög gibt es nur in der Regelstudienzeit! Wenn du länger brauchst, stoppt die Finanzierung.

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Wohngeld und Kredite

Einen Zuschuss für die Miete kannst du ebenfalls beim Staat beantragen: Wohngeld. Das richtet sich nach der Anzahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder, der Höhe deiner Miete und deinem gesamten Einkommen. Voraussetzung ist also, dass du etwas verdienst, wenn auch nur ein bisschen. Es lohnt sich: 2014 bekam jeder Berechtigte im Durchschnitt immerhin 114 Euro Wohngeld dazu.

Wenn jedoch keine Zeit mehr für einen Nebenjob bleibt, deine Eltern dich nicht unterstützen, du länger für dein Studium brauchst, muss eine andere Lösung her. Für viele ist das ein Studienkredit. Auch dabei gibt es verschiedene Modelle. Eine Hilfe bei deiner Entscheidung kann der jährliche CHE-Studienkredittest sein. Dieser enthält allerdings neben Studienkrediten auch Bildungsfonds. Im Gegensatz zum Studienkredit wird die Rückzahlung hier an deinem späteren Einkommen gemessen.

Julia hat den Kfw-Bildungskredit für 24 Monate in Anspruch genommen. Bei der Jurastudentin kamen mehrere Faktoren in der Zeit ihrer Examensvorbereitung zusammen: "Ich hatte einfach nicht mehr so viel Zeit für meinen Nebenjob im Café eines Kinos. Aber ich brauchte mehr Geld als sonst, für den privaten Repetitor. Zusätzlich bin ich durch meine vielfältigen hochschulpolitischen Aktivitäten über die Regelstudienzeit gekommen. Deshalb fiel das Bafög weg. Da war der Kredit mir eine große Hilfe."

Stipendium

Viele vergessen außerdem die Förderung durch Stipendien oder trauen sich selbst nicht zu, eines zu ergattern. So war es auch bei Sara. Sie studiert Bauingenieurswesen und erhält seit ihrem dritten Semester das Deutschlandstipendium. "Ich habe vorher nicht darüber nachgedacht. Aber zum Studienbeginn ist es auch nicht so einfach, ein Stipendium zu bekommen, ohne Hochschulnoten. Immerhin müssen die Hochschulen beim Deutschlandstipendium die Hälfte der Finanzierung von privaten Geldgebern einwerben."

Jedoch reicht ein Stipendium allein wahrscheinlich nicht aus. "300 Euro im Monat helfen mir schon sehr, aber komplett davon leben könnte ich nicht", so die Münsteraner Studentin. Suche dir also die für dich passenden Finanzierungsmöglichkeiten aus und kombiniere sie. Dann steht auch geldtechnisch deinem Start an der Uni nichts mehr im Weg.

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