Industrie 4.0: Wie sich die Arbeitswelt von Ingenieuren verändert

Das Internet der Dinge erobert nicht nur unseren Alltag, sondern auch Unternehmen. In Werkshallen kommunizieren vernetzte Maschinen miteinander, viele Prozesse werden völlig automatisiert. Wie verändert sich dadurch das Arbeitsfeld von Ingenieuren? Der Überblick.

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Die Zukunft sieht so aus: Kühlschränke erstellen Einkaufslisten und bestellen automatisch online neue Ware. Implantierte Herz-Kreislaufpumpen verhindern einen Herzstillstand und intelligente Fensterfolie verarbeitet Sonnenlicht zu Energie. In die Kleidung integrierte Computer teilen den Standort mit oder warnen vor Gefahren, etwa wenn ein Kleinkind unbeobachtet den Spielplatz verlässt. 

Die digitale Vernetzung macht solche Produkte möglich und ist so zum Innovationstreiber in Wirtschaft und Wissenschaft geworden. Dieser Megatrend hat eine ähnlich revolutionäre Bedeutung wie die Erfindung des Buchdrucks, der Dampfmaschine oder der Elektrizität. Und diese Zukunft ist gar nicht mehr so weit entfernt. 

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Anforderungen an Ingenieure von morgen

Die neuen Möglichkeiten verändern auch die Arbeitswelt von Ingenieuren. Was müssen sie in Zukunft mitbringen, um einen guten Job zu machen? Etwa in Situationen, in denen Flexibilität, sofortiges Handeln und Entscheidungen gefragt sind. 

Die Mitarbeiter der Zukunft müssen vor allem Integrationskompetenz mitbringen und ein Verständnis für das Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und IT in modernen Produktionsprozessen. Ihre Aufgaben- und Kompetenzprofile verändern sich in der Industrie 4.0 stark. Der Mensch wird nicht überflüssig, sondern steht vor einem neuen Gegenüber. 

Die Ingenieure von morgen haben nicht nur technische, sondern auch gesellschaftspolitische Verantwortung zu tragen. Ingenieure sind in der Industrie 4.0 sowohl Techniker für Hardware als auch für Software. Beide Bereiche verschmelzen miteinander. Das sieht man bereits heute in vielen Unternehmen. Zum Beispiel beschäftigt der Technologiekonzern Siemens heute ähnlich viele Softwareingenieure wie der Daten-Riese Microsoft. Das liegt auch daran, dass die Sparte der Industriesoftware - also die Verbindung von Maschinen mit Programmen - schneller wächst als die Automatisierungstechnik selbst. 

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Unternehmen, die mit einer eigenen Fertigung ein Produkt herstellen, können dank Industrie 4.0 neue Wege gehen. Neben realen Fabriken mit den Maschinen für die Produktion, entstehen digitale Abbilder. Virtuell lassen sich Änderungen im Ablauf, Produktionsumbauten und neue Produkte zunächst im Computer simulieren. Das geht soweit, dass Produktionsplaner gar "virtuelle" Menschen an die Fließbänder stellen können. So finden sie die günstigsten und besten Lösungen, ohne wie bislang mit Dummys, Nullversionen oder Testläufen arbeiten zu müssen.

Wissen aufbauen und managen

Wichtig für den technischen Fortschritt eines Unternehmens ist die Entwicklungsabteilung. Dort beeinflussen Ingenieure alle Phasen des Entwicklungsprozesses: von der Ideenfindung über die Konzeption bis hin zur Umsetzung. Sie arbeiten häufig von Beginn an mit Kunden zusammen, damit deren Wünsche direkt in die Entwicklung einfließen. Deshalb sind gute kommunikative Fähigkeiten gefragt. Einsteiger sind hier gerne gesehen, weil sie oft unvoreingenommen an Fragestellungen herangehen.

Praktika nutzen

Unternehmen tun einiges, um innovative Talente frühzeitig anzusprechen und zu binden. Sie zeigen über Aktionen auf dem Campus Präsenz an den Hochschulen, halten Kontakt zu ihren ehemaligen Praktikanten, unterstützen Doktoranden bei der Promotion oder kooperieren in Förderprogrammen. Viele innovationsstarke Unternehmen bieten auch die Möglichkeit eines dualen Studiums in Kooperation mit lokalen Hochschulen.

Wenn du in einem innovativen Unternehmen durchstarten willst, solltest du schon während des Studiums entsprechende Kontakte knüpfen. Die Erfahrungen, die du in einem Praktikum oder als Werkstudent sammelst, gewähren die besten Einblicke in die Arbeitsprozesse eines Industrie-Unternehmens 4.0. Und so wirst du ein Teil der spannenden Zukunft. 

Weiterer Autor: Markus Gerharz

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