Nach dem Studium wegziehen: warum sich die Provinz lohnt

Die schönen Hochschuljahre sind vorbei, die große weite Welt wartet und jetzt stellt sich die Frage: Wegziehen nach dem Studium oder bleiben? 85 Prozent der Studenten sind laut Statista bereit, für einen neuen Arbeitsplatz in eine andere Region zu ziehen. Wir sagen dir, warum es sich lohnt, dein gemachtes Studentennest zu verlassen – auch für eine Karriere auf dem Land.

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Natürlich wäre es bequemer, dort zu bleiben, wo du bist. Du weißt, wo du die besten Restaurants, Cafés, Clubs, Kinos und Theater findest. Deinen festen Freundeskreis möchtest du ungern im Stich lassen. Aber oft lohnt es sich, aus seiner Komfortzone herauszutreten und einen Neuanfang zu wagen. Du hast die Chance, neue Erfahrungen mit anderen Menschen in einer neuen Umgebung zu sammeln. Nur so entwickelst du dich weiter. Und wer hat heute schon noch die Möglichkeit, mit seinem Partner, seiner Familie und all seinen Freunden immer am gleichen Ort zu bleiben? Dann entscheide dich doch lieber bewusst für etwas Neues!

Land statt Großstadt: die Vorteile

Vielleicht denkst du jetzt sofort an eine andere Großstadt. Der Strukturwandel zieht aktuell mehr und mehr Menschen in die Städte und die Dörfer verwaisen. In der urbanen Welt winkt eine gute Infrastruktur. Dort heißt es Bus, Bahn oder Rad fahren und nicht die Luft mit einem teuren Auto verpesten. In der Freizeit locken Kunst und Kultur. Doch statt das hart verdiente Geld für Filme, Konzerte, gutes Essen und Co auszugeben, geht in der Realität der Großteil für die eigenen vier Wände drauf. Wohnungsnot lässt die Menschen in mickrige Räume für horrende Preise ziehen.

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Auf dem Land bekommst du womöglich für den gleichen Preis, den du für deine Wohnung gezahlt hast, ein ganzes Haus - mit Garten. Während du in der Stadt nur die Miete für Wohnung und Stellplatz in den Wind blasen kannst, ist der Traum vom Eigenheim im Grünen durchaus realistisch. Vielleicht bleibt für die Umweltbewussten sogar noch Geld für ein Elektroauto in der hauseigenen Garage. Denn ein Auto wirst du brauchen.

Statt ewig im Stau zu stehen und auf der Straße den Smog einzuatmen, wartet nach Feierabend und am Wochenende das Grüne auf dich. Wohnen, wo andere Urlaub machen: Meer, Wälder, Berge, Flüsse, Felder und Seen locken zu Sport und Erholung.

Was Unternehmen aus der Provinz bieten

Und wenn sogar Global Player in der Großstadt vom Fachkräftemangel sprechen, was machen da erst Unternehmen auf dem Land? Um qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen, lassen sich die Firmen dort einiges einfallen. Viele Mittelständler in ländlichen Regionen sind in ihrer Sparte Weltmarktführer und haben dementsprechend die Auftragsbücher ständig voll. Mit weniger Konkurrenz im Nacken winkt für engagierte Absolventen die Führungsposition früher als in der Großstadt. Gerade mit einem eher durchschnittlichen Abschluss hast du bessere Karriereaussichten auf dem Land als in der Stadt. Und wer früher mehr Verantwortung trägt, sammelt schneller wichtige Erfahrungen und steigt dadurch eher auf. Außerdem wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gezielt gefördert, sodass früher an Nachwuchs gedacht werden kann. Platz genug für Kinder ist in Haus und Garten.

Wir zeigen dir an ein paar Beispielen, was die Hidden Champions für qualifizierte Absolventen alles tun.

Eagle Burgmann mit Hauptsitz in Wolfrathshausen - 40 Minuten entfernt von München - bietet einiges für den Nachwuchs der eigenen Fachkräfte: hauseigene Kindertageskrippe, ein Ferienprogramm und einen internationalen Austausch für Jugendliche. Zur Weiterbildung dienen etwa Mitarbeitergespräche, Entwicklungskonzepte, Englischsprachkurse, Auslandsaufenthalte und Projektarbeiten an anderen inländischen Standorten.

Brose, mit Hauptsitz im historischen Coburg, bietet Einsteigern unbefristete Verträge. Neben umfassender Betreuung können sich die Absolventen auf Sozial- und Zusatzleistungen in der 41.000 Einwohner starken Stadt freuen. Klare Zielvereinbarungen zu Beginn führen schnell zu eigener Verantwortung und auch eine internationale Karriere ist möglich.

30 Minuten von Bielefeld entfernt, in Harsewinkel, sitzt das Familienunternehmen Claas. Der Landmaschinentechniker bietet seinen Mitarbeitern zahlreiche Förderprogramme, ein leistungsbezogenes Entgeltsystem, Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg, Austausch mit Tochtergesellschaften im In- und Ausland und andere Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung.

Der Windkraftriese Enercon hat seinen Hauptsitz in Aurich. Von dort dauert es über eine Stunde, bis man Oldenburg und eineinhalb Stunden, bis man Bremen erreicht. Ein flexibles Arbeitszeitmodell macht es einfacher, Beruf und Privatleben zu verbinden. Einen Ausgleich schafft ein betriebliches Fitnessprogramm, mit dem Freizeiteinrichtungen in der Region gegen geringe Gebühr besucht werden können.

Pendeln als Alternative

Wer jedoch nicht komplett in das Dorf oder die Kleinstadt des Unternehmens ziehen will, dem steht noch die Möglichkeit offen, in die Mitte zwischen Arbeitsplatz und der nächsten größeren Stadt zu ziehen. Zwar müssen Pendler dann sowohl zum Arbeiten als auch für Einkauf und Kultur eine Fahrt in Kauf nehmen, können dafür aber von den Vorteilen des Landlebens profitieren und haben es nicht allzu weit in die Stadt.

Wie du siehst, lohnt es sich also, das gewohnte Umfeld zu verlassen und auch über Alternativen zur Großstadt nachzudenken!

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