Wer sich für ein LL.M.-Studium interessiert, muss einige Regeln beachten. Denn der Bewerbungsprozess ist nicht so einfach wie auf den ersten Blick gedacht.
Egal, ob du dich für ein LL.M.-Studium im Ausland oder in Deutschland interessierst: Das Bewerbungsverfahren ist meist von den Hochschulen individuell geregelt. Dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten. Grundsätzlich gilt: LL.M.-Interessenten sollten sich darüber im Klaren sein, dass man sich für dieses Studium nicht einfach einschreiben kann, sondern beim jeweiligen Anbieter bewerben muss.
Da die Bewerbungsprozesse inklusive Auswahlphase teilweise sehr zeitaufwendig sind, ist es empfehlenswert, sich frühzeitig über das Bewerbungsverfahren und mögliche Fristen zu informieren - idealerweise mindestens ein Jahr vor Studienbeginn. Dies gilt vor allem, wenn du vorhast, dich um ein Stipendium für einen gebührenpflichtigen Studiengang zu bewerben. Hier solltest du deine Unterlagen nicht auf den letzten Drücker einreichen, denn viele Hochschulen beginnen bereits vor dem offiziellen Bewerbungsschluss mit der Auswahl und Zulassung. Wer in diesem Fall zu viele sehr gut qualifizierte Bewerber vor sich hatte, wird möglicherweise trotz Erfüllung aller Auswahlkriterien nicht mehr zugelassen.
Da der LL.M. ein Weiterbildungs oder Aufbaustudiengang ist, wird ein abgeschlossenes Studium – meist die erste oder zweite juristische Staatsprüfung oder ein vergleichbarer ausländischer Abschluss – vorausgesetzt. Interdisziplinär ausgerichtete Studiengänge stehen häufig auch Absolventen anderer Fachrichtungen offen. Eine Zulassungsvoraussetzung für weiterbildende Studiengänge ist oft auch der Nachweis relevanter Berufserfahrung (in der Regel mindestens ein Jahr). Je nach Unterrichtssprache müssen die Bewerber ausreichende Fremdsprachenkenntnisse nachweisen. So wird Englisch meist durch den Test of English as a Foreign Language (TOEFL) geprüft.
Bei der Vorbereitung der Bewerbung solltest du dich strikt an die Vorgaben der Hochschule halten. Da LL.M.-Studiengänge häufig eine beschränkte Teilnehmerzahl haben, sind die Zulassungsstellen darauf bedacht, qualitativ hochwertige Studenten zu gewinnen. Eine Bewerbung, die nicht den formalen Kriterien entspricht, wird oft ohne inhaltliche Prüfung abgelehnt. Auch, wenn die Hochschule dich womöglich mehrmals auffordern muss, verschiedene Dokumente nachzureichen, steigert das deine Erfolgsaussichten sicher nicht.
Die meisten Universitäten stellen standardisierte Bewerbungsbögen zur Verfügung, in denen detailliert aufgeführt ist, welche Dokumente beizulegen sind. Dazu zählen in der Regel ein tabellarischer Lebenslauf, (beglaubigte) Zeugniskopien, Nachweise über Sprachkenntnisse, ein Motivationsschreiben und mehrere Empfehlungsschreiben. Wenn die Möglichkeit der Online-Bewerbung gegeben ist, solltest du diesen Weg auch nutzen.
Viele deutsche Absolventen ziehen es vor, zum LL.M.-Studium in die USA, nach Großbritannien oder etwa Australien zu gehen. Dass in diesem Fall hervorragende Englischkenntnisse nötig sind, dürfte offensichtlich sein. Gerade bei renommierten Universitäten sind die Bewerberzahlen höher als in Deutschland; hier musst du dich mit Absolventen aus der ganzen Welt messen. Oft lohnt sich der Blick auf kleinere und unbekanntere Universitäten, an denen du durchaus auch eine sehr gute Ausbildung erhalten kannst. Oft sind die Studienbedingungen für Bildungsausländer vorteilhafter als bei den „Großen“, weil beispielsweise mehr Studienplätze oder Stipendiengelder reserviert sind. Darüber hinaus gibt es verschiedene internationale Stipendienprogramme für solche Aufenthalte.