Initiativbewerbungen kommen bei Personalern gut an. Damit zeigst du schließlich Engagement, Einsatzbereitschaft und Motivation. Und es gibt noch einen Vorteil: Das Anschreiben geht dir garantiert leichter von der Hand. Warum? Lies selbst.
Findet sich nicht gleich das passende Stellenangebot in der Wunschkanzlei, solltest du nicht gleich resignieren, sondern selbst aktiv werden. Es können sich so neue Chancen ergeben: Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Unternehmen und Kanzleien wesentlich intensiver mit einer unaufgeforderten Initiativbewerbung beschäftigen, als mit der Masse an Bewerbungen, die üblicherweise auf eine Stellenanzeige folgt. Personaler bewerten sie in der Regel positiv, weil diese Art der Bewerbung von Eigeninitiative und Engagement zeugt.
Zu den Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Initiativbewerbung gehört eine zielgerichtete Vorgehensweise. Überlege dir, welche Fähigkeiten und Stärken du mitbringst und wo du sie gerne einbringen würdest. Hat es dir ein bestimmtes Fachgebiet angetan? Oder hast du im Studium besondere Qualifikationen erworben? Hast du das für dich klar, bekommst du nicht nur ein konkretes Bild von deinem Wunscharbeitsplatz, es wird dir auch leichter fallen, das Bewerbungsschreiben zu formulieren und den Ansprechpartner zu überzeugen.
Bei der Suche nach deinem Wunscharbeitgeber bietet sich die Internetrecherche an. Es gibt etwa Anwaltsverzeichnisse, in denen man gezielt nach Anwälten und Kanzleien mit bestimmten Fachgebieten und Schwerpunkten suchen kann. Ein Blick in die Fachpresse oder auf juraspezifische Internetportale kann ebenfalls Hinweise auf potenzielle Arbeitgeber liefern.Hier geht's zu aktuellen Jobs für Juristen.
Im nächsten Schritt ist es wichtig, Hintergrundinformationen zu den ausgewählten Unternehmen und Kanzleien zu recherchieren, um sich ein möglichst genaues Bild zu machen sowie einen Ansprechpartner zu finden. Dazu bietet sich meist ebenfalls die Internetrecherche an. Wirst du hier nicht fündig, ist ein Anruf angebracht. Ein telefonischer Vorabkontakt ist auch empfehlenswert, um zu klären, ob konkrete Vakanzen oder zumindest grundsätzlicher Bedarf bestehen. Und es hat den Vorteil, dass du in der Initiativbewerbung sogar eine persönliche Anrede wählen kannst. Aussichtsreich kann auch der direkte Kontakt mit einer Fachabteilung oder dem zuständigen Sozius sein. An ein nettes Gespräch mit einem motivierten jungen Kollegen erinnert man sich hier eher als in der Personalabteilung. Daher ist es sinnvoll, sich auf ein solches Gespräch gut vorzubereiten. In einer Anwaltskanzlei bietet sich als Gesprächsaufhänger am ehesten der Bezug zum Fachgebiet an. So bekundest du dein Interesse und kannst gleichzeitig begründen, wieso du dich ausgerechnet hier bewirbst.
Grundsätzlich unterscheidet sich das Anschreiben der Initiativbewerbung nicht wesentlich von einem „normalen“ Bewerbungsschreiben. Ohne den Bezug auf ein konkretes Stellenangebot bleibt mehr Raum für die Darlegung der Qualifikationen und Berufsziele. Bei der Initiativbewerbung ist es in den meisten Fällen ausreichend, eine Kurzbewerbung zu schicken. Sie sollte neben einem Foto lediglich das Anschreiben und den tabellarischen Lebenslauf enthalten sowie eine Zusammenfassung der speziellen beruflichen Kenntnisse und den Hinweis, dass man bei Interesse gerne vollständige Bewerbungsunterlagen zusendet.
Eine Initiativbewerbung ist zwar Fleißarbeit, eröffnet zugleich jedoch die Chance, Eigeninitiative unter Beweis zu stellen. Auch Juristen ohne Prädikatsexamen können mit dieser Methode ihre Chancen verbessern und ihre Bewerbung ganz individuell auf ihre persönlichen beruflichen Zielvorstellungen zuschneiden.