Wettkampf um den besten Finanzreport

Die Deutschland-Sieger der „CFA Institute Research Challenge“ (Chartered Financial Analyst) berichten über den Wettbewerb und die Zeiten, in denen sie besonders ins Schwitzen kamen.

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Hurra – wir haben gewonnen! Wir, das Team der RWTH Aachen, sind die Gewinner der „CFA Institute Research Challenge“ in Deutschland 2017. Als wir für den Wettbewerb ausgewählt wurden,konnten wir überhaupt nicht erahnen, was für eine Herausforderung auf uns wartet.

Unsere Motivation zur Teilnahme an der Research Challenge lag in der Hoffnung auf praxisnahe Einblicke in die Rolle eines Finanzanalysten. Es kam ein sehr interessantes und diversifiziertes Team zusammen. Zwei Sachen hatten wir von Anfang an gemeinsam: Erstens, wir wussten absolut nicht, womit wir anfangen sollten und zweitens, wir wollten gewinnen.

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Die Theorie und die Praxis

Unser Professor für Unternehmensbewertung betonte mehrmals in den Vorlesungen, dass die Praxis stark von der Theorie abweicht. Das können wir nun bestätigen. Die Challenge hat unseren Horizont über das Theorie wissen aus den besuchten Vorlesungen deutlich erweitert. Dass die Unternehmensbewertung kein statisches Rechenwerk ist, war uns durchaus bewusst. Wir haben aber gelernt, dass es eine Vielzahl an Methoden gibt, die individuelle Bewertungen ermöglichen.

Unternehmen zum Anschauen und Anfassen

Angefangen hat der Wettbewerb mit einem Call im Herbst 2016. Die CFA Society Germany, die den Deutschlandentscheid des globalen Wettbewerbs ausrichtet, gab das zu analysierende Unternehmen bekannt: ProSiebenSat.1 Media SE. Die Begeisterung war groß, da es für uns ein Unternehmen zum Anschauen und Anfassen war.Allerdings wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, wie vielseitig ProSieben ist. Zum Beispiel stehen Flaconi, Amorelie oder Weg.de unter dem Dach des Unternehmens.Uns hat es sehr viel Freude gemacht, die unterschiedlichen Segmente neben dem traditionellen Broadcasting-Geschäft kennenzulernen und zu analysieren.

Als nächstes hat uns die CFA Society zu Bloomberg in Frankfurt eingeladen. Hier gab uns Dirk Voigtländer, Head of Investor Relations bei ProSieben, einen ersten Einblick in das Unternehmen. Außerdem wurden wir in die Datenbank von Bloomberg eingeführt. Zur Unterstützung wurde uns ein Bloomberg-Zugang für zwei Monate bereitgestellt, damit wir die stetigen Veränderungen des Aktienmarkts für das nötige Know-how zur Verfügung hatten.Noch verwirrter, noch verunsicherter und noch ahnungsloser machten wir uns wiederauf den Weg zurück nach Aachen.

Unterstützung und Praxisbeispiele vom Industry Mentor

Glücklicherweise wurde uns ein Industry Mentor an die Hand gegeben. Viktor Strauch, CFA, ist Investment Associate bei Steadfast Capital und beschäftigt sich täglich mit den Aufgaben, die sich uns gestellt haben. So konnte er uns jederzeit mit besonderer Expertise zur Seite stehen. Dawir noch nie in Berührung mit Equity Reports gekommen sind, führte uns Viktor Strauch mit beispielhaften Reports in die Arbeit der Finanzanalysten ein.

Immer noch verwirrt, aber ermutigt,machten wir uns ans Werk. Dazu tauchten wir in eine Welt ein, die für uns zugleich unbekannt, aber auch faszinierend war. Wir hatten vermutet, dass die Challenge herausfordernd wird. Dass wir fast täglich bis weit nach Sonnenuntergang das Unternehmen analysieren, und das auch noch mit Enthusiasmus, hatten wir allerdings nicht erwartet. Nach reiflicher Recherche haben wir uns für die klassische Discounted-Cashflow-Bewertungsmethode in Kombination mit einer Sum-of-the- Parts-Multiple-Analyse entschieden. Letztere eignet sich hervorragend für ein breit segmentiertes Unternehmen wie ProSieben-Sat.1 Media SE.

Die heiße Phase

Die Deadline für die Abgabe unseres Equity Reports war Anfang 2017. In den Wochen bis dahin arbeiteten wir „24/7“ an der für uns perfekten Bewertung von ProSieben.Neben vielen tiefgehenden Gedankengängen und Ideen war die größte Herausforderung,mit mindestens genauso vielen Rückschlägen umzugehen. Unser Highlight war dann auch nicht der Jahreswechsel,sondern die Abgabe unseres Equity Reports.

Rückblickend können wir nun schmunzeln,wenn wir uns daran erinnern, wie wir unsere Forecasts zum zehnten Mal korrigierten, und wie wir versuchten, das Meer an Informationen und Analysen in einem zehnseitigen Report zu komprimieren.Nun hieß es warten. Anfang Februar gab die CFA Society die drei besten Reports Deutschlands bekannt. Wir haben uns riesig gefreut, dabei zu sein, doch nun ging die Arbeit wieder los. Uns blieben zwölf Tage,um all die Ergebnisse und Analysen in eine zehnminütige Präsentation zu komprimieren.Dass war Herausforderung Nummer zwei.Außerdem war die parallel laufende Klausurphase eine große Hürde.

Das Finale

Neben den harten Fakten hatte das Layout unserer Präsentation einen hohen Stellenwert – selbst die farbliche Übereinstimmung der Präsentation mit unseren Outfits kam nicht zu kurz. Nach Absenden der Präsentation statteten wir uns,angepasst an das ProSieben-Rot, mit roten Krawatten und Tüchern aus.

Der Tag der großen finalen Präsentation rückte immer näher. Wir begaben uns erneut auf die Reise zu Bloomberg nach Frankfurt.Kurz vor unserer Präsentation probten wir zum wiederholten Male unsere Texte. Um 11 Uhr stellten wir uns der hochrangigen Jury der CFA Society. Alles verlief perfekt nach Plan, unser Schlusswort „Thank you“endete genau mit dem Erklingen des Timers.Die Q&A-Session ließ uns zwar schwitzen,wir konnten sie aber meistern. Wir bekamen positives Feedback, das uns auf den Titel hoffen ließ. Dann hieß es erneut warten.

Schließlich fiel die Entscheidung: „And the Winner is RWTH Aachen“. Wir waren überglücklich, sprachlos, stolz und nahmen mit voller Freude die Pokale und Urkunden entgegen.

Letztlich haben wir neben fachlicher und praxisorientierter Expertise und Kompromissbereitschaft unsere Teamfähigkeit stärken können. Aus unserem Team wurden fünf Freunde.

Autoren: Lina Wurdack, Anna Lenzen und Ronis IssaAlle drei studieren den BWL-Masterstudiengang an der RWTH Aachen

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