Unternehmensjuristen: Kanzlei oder Konzern?

Anwalt, Richter & Co. - immer noch sind das die Job-Klassiker für Juristen. Jobs mit Karriere-Aussichten bietet auch die freie Wirtschaft.

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Auf dem hart umkämpften Markt der zugelassenen Rechtsanwälte Fuß zu fassen, ist nicht einfach. Auch der Staatsdienst ist nicht für jeden eine Alternative. Nachwuchsjuristen sollten bei der Jobsuche auch einmal nach rechts und links schauen: In der Wirtschaft finden sich oft unvermutet spannende Perspektiven - abseits der klassischen Einstiegswege.

Lieblingsarbeitgeber für Juristen

Die Lieblingsarbeitgeber für Juristen sind laut der Studie „Graduate Barometer Law Edition 2015“ des Berliner Trendence Instituts nach wie vor das Auswärtige Amt und das Bundeskriminalamt. Neben den großen Kanzleien gehören die Europäische Kommission, das Bundeskartellamt und die GIZ zu den Top 20 der beliebtesten Arbeitgeber. Zu den bevorzugten Unternehmen in der freien Wirtschaft zählen vor allem die Automobilkonzerne - Audi und landen sogar in den Top Ten. Die High Potentials der Rechtswissenschaften zieht es aber auch zu Unternehmensberatungen wie McKinsey, The Boston Consulting Group oder Deloitte. Vor allem Rechtsabsolventen, die erste Erfahrungen mitbringen, haben hier gute Chancen. Unternehmensanwälte - auch Syndikusanwälte genannt - arbeiten meist in der Rechts- oder Personalabteilung eines Unternehmens, aber auch im kaufmännischen Management.

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In der Rechtsabteilung

Die Rechtsabteilung ist ein klassisches Arbeitsfeld für Juristen in Unternehmen. Hier unterstützen sie die Geschäftsleitung bei der Klärung verschiedener interner Rechtsfragen. So gehört die rechtliche Beratung des Vorstandes – beispielsweise im Zusammenhang mit Firmenübernahmen – genauso zu ihren Aufgaben wie die Erstellung und die rechtliche Prüfung von Verträgen oder die Teilnahme und Vorbereitung von Vertragsverhandlungen.

Auch bei wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen werden sie gebraucht. Etwa dann, wenn es um Marken-, Urheber- und Lizenzrechte geht. Je nach Größe und Ausrichtung des Unternehmens sind auch Experten für bestimmte Rechtsgebiete gefragt. In einem großen Forschungskonzern kann das etwa die Spezialisierung auf Arzneimittelrecht sein, in einem Medienkonzern auf Presse- und Medienrecht. In einem international agierenden Unternehmen werden auch Fachleute gesucht, die sich in internationalen Rechtsfragen auskennen.

Die Personalabteilung

Auch im Personalwesen werden Juristen häufig eingesetzt. Wer psychologisches Einfühlungsvermögen mitbringt und gerne mit Menschen umgeht, könnte in der Personalabteilung seinen künftigen Arbeitsplatz finden. Dabei spielen nicht nur arbeitsrechtliche Themen eine Rolle, sondern auch Personalentwicklungskonzepte, Bewerberauswahl und die Themen Aus- und Weiterbildung.

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Banken, Versicherungen und Verbände

Im Bankwesen sind juristische Fachkenntnisse gerne gesehen. Hier arbeiten Juristen nicht nur in der Rechts- oder Personalabteilung, sondern beraten auch Privat- und Firmenkunden. Im Investmentbanking sind sie etwa an der Erstellung neuer Anlageprodukte beteiligt. Viele Jura-Absolventen interessieren sich auch für die Versicherungsbranche. Für Lebens-, Kranken- oder Haftpflichtversicherungen prüfen sie Schadensfälle, sind in Rechtsabteilungen tätig oder planen Altersvorsorgemodelle.

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater

Rechtswissenschaftler, die sich für Zahlen begeistern, können auch in der Wirtschaftsprüfung oder der Steuerberatung ihre Karriere starten. In diesem Bereich, der allgemein als krisensicher gilt, arbeiten hauptsächlich Wirtschaftswissenschaftler. Anwälte, die eine zusätzliche Qualifikation als Steuerberater vorweisen können, sind eher dünn gesät. Wer es schafft, die kosten- und zeitintensive Prüfung zum Steuerberater zu absolvieren, hat daher gute Perspektiven.Ob Personal- oder Unternehmensberatung, Management oder Strategieberatung – auch in der Beratungsbranche warten vielseitige Tätigkeiten. Auch hier ist juristisches Know-how gefragt, etwa bei Beratungen in steuer- oder versicherungsrechtlichen Fragen. Neben Fachwissen sind es aber vor allem die analytischen Fähigkeiten von Juristen, die in der Beratung ankommen.

Praxiserfahrung sammeln

Wer mit dem Gedanken an eine Karriere in einem Unternehmen spielt, sollte sich frühzeitig informieren und ruhig auch schon mal Praxisluft schnuppern. Denn wer schon während des Studiums gezielt einschlägige Praktika absolviert oder sich in einem bestimmten Gebiet zusätzliches Wissen aneignet, hat bei der Bewerbung um eine Stelle oft die Nase vorn. Vor allem aber merkt man im Praktikum recht schnell, ob ein bestimmter Rechtsbereich oder eben ein bestimmtes Unternehmen zu einem passt. Und wer dann doch lieber in einer Kanzlei Karriere machen möchte, kann das tun, ohne allzu viel Zeit verloren zu haben.

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