Audit Xcellence: Master in Wirtschaftsprüfung

Nicht nur BWL – viele Wege führen in die Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung. Darunter auch ein Studiengang der Big 4 mit guten Karriereaussichten. Doch dabei gilt es einiges zu beachten.

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Die Geschichte von „AuditXcellence“ begann im Jahr 2010 mit der Konzeption des Studiengangs und der Auswahl der Hochschulen. Im Anschluss an die Akkreditierung und die Auswahl der ersten Studenten lief der Master-Studiengang erstmals im Mai 2012 an.

Die Big 4 der Wirtschaftsprüfung sind nicht nur gefragte Arbeitgeber, sondern selbst auch in der Nachwuchsförderung aktiv. So bieten Deloitte, (Ernst & Young), KPMG und PWC (Pricewaterhouse Coopers) den Master-Studiengang Audit Xcellence an. Er richtet sich an Absolventen mit erster Praxiserfahrung. Schon nach einem halben Jahr in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist die Teilnahme an dem Programm möglich – bestandene Zulassungsprüfung vorausgesetzt.

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Reaktion auf Bologna

Der Studiengang ist vor allem eine Reaktion der Branche auf die Umwälzungen durch den Bologna-Prozess, der Bachelor-Absolventen mit sehr unterschiedlichen Qualifikationen hervorbringt. Um Einsteiger auf den gleichen fachlichen Stand zu bringen, wurde „Audit Xcellence“ ins Leben gerufen. Im Vordergrund steht dabei die enge Verknüpfung von Studium und Beruf, weshalb der Studiengang als berufsbegleitendes Teilzeitangebot konzipiert ist. Die Studiengebühren von rund 30.000 Euro werden zum größten Teil von den Unternehmen getragen.

Vier Hochschulen kooperieren bisher mit den Big 4:

  • Universität Mannheim
  • Universität Lüneburg
  • FH Mainz mit der Frankfurt School of Finance & Management
  • Universität Bochum mit der Universität Münster

Umfassendes Curriculum

Die Gesellschaften sind von ihrer Idee überzeugt. So spricht Klaus-Herrmann Dyck, Human Resources Partner bei EY, von der „bestmöglichen Vorbereitung auf das Wirtschaftsprüferexamen“. Der Studiengang deckt als Teil des Wirtschaftsprüferexamens bereits drei Gebiete ab: BWL, VWL und Wirtschaftsrecht. Dadurch verkürzt sich das Examen auf die vier verbleibenden Teilgebiete. Zentral sei vor allem „die enge Verzahnung von Theorie und Praxis, die eine maßgeschneiderte Entwicklungsplanung ermöglicht“, so Dyck. Die Inhalte sind eng mit der Wirtschaftsprüferkammer abgestimmt. Im ersten Jahr besteht das Curriculum unter anderem aus Financial Accounting, Einkommenssteuer- und Bilanzsteuerrecht.

Auch Unternehmensbesteuerung und Assurance sind Teil der Grundlagen. Im zweiten und dritten Jahr geht es zunächst um Controlling, Konzernrecht und die Jahresabschlussprüfung. Im weiteren Studienverlauf kommen Fachgebiete wie Unternehmensstrukturierung und Internationales Steuerrecht dazu.

Doch damit nicht genug: Vor der Master-Thesis stehen neben Bilanzanalyse und Unternehmensbewertung noch Vertiefungskurse in Financial Accounting und Assurance auf der Agenda. Sie legen besonderes Augenmerk auf spezielle Aufgaben des Wirtschaftsprüfers, die er in Unternehmen wahrnimmt, etwa bei der Früherkennung von Risiken.

Angehende Wirtschaftsprüfer sollten sich neben den verpflichtenden Grundlagen auch vertiefende Kenntnisse in Spezialgebieten aneignen. Das Anforderungsprofil des Wirtschaftsprüfers von morgen erfordert eine ausgewogene Mischung aus konventionellem Fachwissen und besonderen Kenntnissen. Wer es schafft, Generalist und Spezialist zugleich zu sein, hat gute Chancen.

Kein Zuckerschlecken

Die Zulassung zum Programm ist allerdings kein Zuckerschlecken: Neben einem guten bis sehr guten Studienabschluss in Wirtschaft, Recht, Ingenieurwesen oder Mathematik (oder einem verwandten Studiengang) bei „kurzer Studiendauer“ und der Auswahl in einem unternehmensinternen Verfahren steht, last but not least, noch die Zulassungsprüfung der jeweiligen Hochschule. Und dort wird auch auf Soft Skills wie Kommunikationsgeschick und Teamgeist Wert gelegt. Keine geringen Hürden also.

Laut den Machern von Audit Xcellence ist der hohe Anspruch allerdings notwendig, um den fachlichen Anforderungen im Job des Wirtschaftsprüfers gerecht zu werden. Besonderes Interesse haben die Organisatoren daran, die Erfolgsquote des WP-Examens zu erhöhen. Gerhard Zimmer, Partner bei PWC: „Unsere Mitarbeiter sollen auf höchstem Niveau ausgebildet werden.“ Damit ist aber nicht nur der Studiengang gemeint. Die Betreuung der Absolventen reicht über das Programm hinaus.

Perspektiven erweitern

Wer den Studiengang erfolgreich absolviert hat, beginnt in der Beratungsabteilung seiner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Hier gilt es zunächst, in kleineren Beratungsteams erste Projektkompetenz zu übernehmen und Kommunikationsstärke zu beweisen. Der Absolvent wird dabei von erfahrenen Kollegen unterstützt. Nach und nach erhöht sich die Projektverantwortung der Einsteiger.

Spätere Karriereschritte beinhalten den Aufstieg zum Manager und Senior Manager, die sich um die Projektabwicklung und die Kundenakquise kümmern. Wer langfristig Engagement zeigt und sich auch durch seine Persönlichkeit positiv abhebt, kann später Partner und damit Miteigentümer der Gesellschaft werden.

Thomas Marcel Orth, Partner bei Deloitte, betrachtet das Programm vor allem als Hilfestellung für künftige Wirtschaftsprüfer. Der Master bereite die Studenten „in hoher Qualität auf die immer größer werdenden Anforderungen im Berufsleben und im Wirtschaftsprüferexamen vor.“

Auf den Punkt gebracht

Wir haben die wichtigsten Eckdaten zum Masterstudiengang der Big 4 zusammengefasst:

  • Die Idee zum Studiengang entstand 2010, im Mai 2012 startete er erstmalig.
  • Das Studium dauert dreieinhalb Jahre.
  • Die teilnehmenden Hochschulen sind die Universität Lüneburg, die Universität Mannheim, die Kooperation der FH Mainz und der Frankfurt School of Finance and Management (Standort Frankfurt) sowie die Kooperation der Universitäten Bochum und Münster (Standort Düsseldorf).
  • Der Studiengang schließt mit einem Master of Science (MSc) oder Master of Arts (M.A.) ab.
  • Die Gebühren liegen zwischen 27.000 und 32.000 Euro, werden aber überwiegend von den beteiligten Unternehmen gezahlt.
  • Es handelt sich um ein Teilzeitstudium. Die Berufstätigkeit wird für die Dauer des Studiums auf etwa 50 Prozent reduziert.
  • Der Studiengang ist staatlich anerkannt und FIBAA-akkreditiert.
  • Zulassungsvoraussetzungen sind: mindestens sechs Monate Berufserfahrung, ein guter bis sehr guter erster Hochschulabschluss (Bachelor) und eine bestandene Zulassungsprüfung.
  • Die Vorteile sind ein schnellerer Einstieg ins Berufsleben und ein verkürztes Berufsexamen.

Quelle: audit-xcellence.com

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