Zukunfts-Branche Elektromobilität: So gelingt der Einstieg

Eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020 – das war mal das Ziel von Angela Merkel im Jahr 2010. Mittlerweile wissen wir, dass dieses Ziel nicht erfüllt wurde. Trotzdem ist das Thema Elektromobilität angesagt: Wir zeigen, welche Experten dafür gebraucht werden und wie schon Studenten in die Branche einsteigen können.

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Auch wenn das ehrgeizige Ziel der früheren Bundesregierung inzwischen als unrealistisch eingeschätzt wird: Elektromobilität ist stark im Kommen und wird immens gefördert – das bietet viele Chancen für junge Ingenieure.

Denn der Trend der E-Mobility steigt deutlich an. So hab es im Jahr 2018 knapp 54.000 Elektroautos auf Deutschen Straßen, 2019 waren es bereits über 83.000 - ein mehr als deutlicher Anstieg.

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Der aktuelle Stand bei E-Mobilität

Dabei geht es nicht nur um Autos: „Bei Elektromobilität denkt man meistens sofort an Elektro-Pkw, aber darunter fallen zum Beispiel auch Nutzfahrzeuge“, sagt Dr. Bernd Fischer vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB.

„Vielversprechende Einsatzmöglichkeiten gibt es in beiden Bereichen: In Mega-Cities wie Peking kann mit Elektroautos die Luftverschmutzung bekämpft werden. Hybride Müllautos sind extrem leise, wenn sie rein elektrisch durch 30er-Zonen fahren, auch auf Baustellen oder in der Landwirtschaft sind spezifische Elektrofahrzeuge sinnvoll.“

Im Privatbereich werden Elektroautos bislang vor allem als Zweit- oder Pendlerfahrzeuge eingesetzt. Sie eignen sich für Fahrten auf kurzen Strecken und in Städten.

Aber: „Für ein elektrisches Standard-Familienauto, mit dem man im Sommer nach Italien fährt, sind die Voraussetzungen noch nicht geschaffen“, erklärt Fischer. „Dafür brauchen wir bessere Batteriereichweiten, die Lade-Infrastruktur muss besser und einheitlicher werden.“

Große Autobauer und kleine Spezialisten

An der zugehörigen Technik arbeiten neben großen Autobauern wie Porsche hochspezialisierte Unternehmen, zum Beispiel Phoenix Contact. Die Firma aus Ostwestfalen-Lippe entwickelt und produziert neben Ladesystemen auch Einzelkomponenten für Elektroautos.

Hier sind qualifizierte Ingenieure mit Fachwissen gefragt: „Wir suchen in erster Linie Absolventen der Elektrotechnik und Mechatronik“, erklärt Helene Togköz von Phoenix Contact. „Wichtig ist, dass sie neue Technologien und Lösungen für die technischen Herausforderungen der Zukunft entwickeln wollen.“ 

Events für Nachwuchskräfte

Wie diese Zukunft aussehen könnte, zeigt sich schon jetzt bei Veranstaltungen, die sich an junge Menschen mit Begeisterung für E-Mobilität richten. So nehmen Mitarbeiter von Phoenix Contact regelmäßig an der „Wave Trophy“ teil, einem E-Mobilitäts-Rennen quer durch Deutschland.

„Die Strecken, die die Elektrofahrzeuge bei dieser Rallye zurücklegen, zeigen, was die Fahrzeuge heute schon leisten können“, sagt Helene Togköz. „Für unsere Nachwuchskräfte ist es eine einzigartige Erfahrung und ein eigener Test der Technik.“

Ein Event für begeisterten Nachwuchs unterstützt auch die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Bei der Drive-E-Akademie gibt es neben Vorträgen, Unternehmensbesuchen und Laborbesichtigungen auch Workshops, in denen sich Studenten selbst ausprobieren können – und so möglicherweise den Grundstein für eine Karriere in einer boomenden Branche legen.

Im Rahmen der einwöchigen Akademie werden auch die Drive-E-Studienpreise verliehen, für die sich Nachwuchswissenschaftler mit ihren studentischen Arbeiten rund um Elektromobilität bewerben können.

Gehalt in der Elektrotechnik

Neben den guten Jobchancen sprechen auch die Zahlen für eine Karriere in der zukunftsträchtigen Branche: Einsteiger in der Elektrotechnik verdienen im Schnitt knapp 45.000 Euro jährlich. Ganz besonders lohnt sich eine Karriere in der Produktion: Hier liegt das Durchschnittsgehalt für Einsteiger bei knapp 50.000 Euro. 

Nach maximal fünf Jahren kann das Gehalt in der Elektrotechnik auf bis zu 60.000 Euro im Jahr ansteigen - je nach der Unternehmengröße und Region.

Beträgt die Berufserfahrung über zehn Jahre, steigt das Gehalt auf bis zu knapp 75.000 Euro bruuto im Jahr an. Das Gehalt kann sich definitiv sehen lassen.

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