Bewerbung ausdrucken? Bewerbung per Post schicken? Bewerberdaten in Excel-Tabellen verwalten? Das gehört schon lange der Vergangenheit an. Heute setzt man auf E-Recruiting. Wir erklären dir, was hinter dem Begriff steckt, wie genau der Prozess funktioniert und welche Vor- und Nachteile Arbeitnehmer und Arbeitgeber dadurch haben.
1. E Recruiting: Definition und Bedeutung
2. E Recruiting Ablauf: So funktioniert das Konzept aus Bewerbersicht
3. E Recruiting in Deutschland: Diese Anbieter, Systeme und Software gibt es
4. Das sind die Vorteile des E Recruitings
5. Das sind die Nachteile des E Recruitings
6. Fazit: Ohne E Recruiting geht es nicht
Klassische Bewerbungen? Nein, danke. Der Trend geht nun zum E-Recruiting und die meisten Unternehmen setzen mittlerweile auf diese Bewerbungsmethode, um vielversprechende Talente an Bord zu holen. Doch was ist E-Recruiting eigentlich genau?
Im Grunde genommen handelt es sich beim E-Recruiting um die Personalbeschaffung im digitalen Zeitalter. Damit ist jedoch nicht nur die reine Online-Bewerbung per E-Mail gemeint. Vielmehr geht es darum, den gesamten Bewerbungs- und Personalbeschaffungsprozess zu digitalisieren. Beim E-Recruiting werden unterschiedliche Online-Rekrutierungskanäle verwendet, um geeignetes Personal zu finden.
Dieser Prozess startet mit einer Online-Stellenausschreibung und endet mit der Verwaltung der Bewerberdaten in einem zentralen System. Das Bewerbungsmanagement soll dadurch deutlich vereinfacht werden, was den Personalern nicht nur viel Geld und Zeit spart, sondern auch dafür sorgt, dass letztendlich die qualifiziertesten Bewerber das Unternehmen verstärken.
Heutzutage ist der rein digitale Prozess der Personalbeschaffung nicht mehr wegzudenken. Nicht nur wegen der Vorteile für die HR-Abteilungen der Unternehmen, sondern auch weil Bewerbern der Prozess deutlich vereinfacht wird. Unternehmen, die heute nicht auf E-Recruiting setzen, gelten in den Augen vieler als nicht zeitgemäß. Gründe genug für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sich mit dem E-Recruiting intensiv auseinanderzusetzen.
Der Prozess des E-Recruitings besteht aus mehreren Teilbereichen. Je nach Unternehmen werden oft unterschiedliche Prozesse angewendet. Grundsätzlich beginnt der Ablauf aber mit einer Online-Stellenausschreibung. Viele Unternehmen setzen dabei immer häufiger auf eine eigene Karrierewebsite, über die man sich in einem Online-Formular auf den Job bewerben kann. Damit präsentieren sich die Unternehmen ihren Bewerbern, es ist quasi das Aushängeschild. Umso wichtiger ist es, die eigene Karriereseite ansprechend zu gestalten. Für Bewerber ist es ein Hinweis auf gutes HR-Management, wenn die Karriereseite des Unternehmens benutzerfreundlich, informativ und modern ist.
Alternativ oder zusätzlich dazu veröffentlichen die Unternehmen ihre Stellenanzeigen auch auf Karriere-Websites. Für die Bewerber hat das den Vorteil, dass auf diesen Seiten meistens mehrere Unternehmen ihre Jobs veröffentlichen und man so die Gelegenheit hat, sich die passende Stelle aus mehreren Arbeitgebern herauszusuchen. Auf der Jobseite von Staufenbiel.de findest du zum Beispiel speziell Jobs für Studenten, Absolventen und Young Professionals.
Oft streuen die Unternehmen die Stellenanzeigen aber nicht nur auf Karriere- und Jobseiten, sondern auch in den sozialen Medien. Heutzutage ist es gang und gäbe, dass Unternehmen auf diversen Social-Media-Kanälen präsent sind, zum Beispiel auf Instagram, Facebook oder Twitter. Einige Unternehmen haben zusätzlich dazu auch noch spezielle Profile auf den jeweiligen Kanälen, die sich nur mit Recruiting beschäftigen.
Auch Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn spielen natürlich eine große Rolle beim E-Recruiting. Auch dort präsentiert sich das Unternehmen und stellt Stellenausschreibungen ein. Der Vorteil hierbei ist, dass der Arbeitgeber hier auch aktiv nach Personal suchen kann, also sogenanntes Active Sourcing betreibt. Viele Nutzer auf Karrierenetzwerken haben ein Profil hinterlegt und können so vom Arbeitgeber rekrutiert werden. Mittlerweile arbeiten viele HR-Abteilungen mit diesem Prinzip. Für Bewerber lohnt es sich also durchaus, das eigene Profil auf den Karrierenetzwerken zu pflegen.
Auch das Mobile Recruiting, also die Personalsuche über Apps wird immer mehr zum Thema. Gerade, weil dadurch Bewerber direkt über ihr Smartphone Informationen einholen und Bewerbungen abschicken können. Wenn ein Unternehmen so ein Bewerbungsprozess anbietet, erhöht das für die Mehrzahl der Bewerber die Attraktivität des Unternehmens.
Um den Prozess der Bewerberauswahl für den Arbeitgeber zu vereinfachen, kommt vermehrt HR-Software zum Einsatz. Mit diesen können zum Beispiel die Unterlagen der Bewerber automatisch ausgelesen und analysiert werden. Zudem können Bewerberdaten mit dem System verwaltet und ausgewertet werden. Es gibt also eine digitale Personalakte, die auch nach der Einstellung von Nutzen ist. Die digitale Personalakte hat den Vorteil, dass Bewerbungsprozesse auch abteilungsübergreifend eingesehen werden können.
Bekannte und oft genutzte HR-Software ist zum Beispiel Recruitee, softgarden oder Personio. Ein ganzheitliches E-Recruiting ist ohne eine entsprechende Software kaum möglich. Welche Software letztlich für welches Unternehmen passend ist, ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich und abhängig von vielen unterschiedlichen Faktoren, wie z.B. der Unternehmensgröße.
Das E-Recruiting bringt eine Reihe von Vorteilen, sowohl für Unternehmen, als auch für Bewerber und Arbeitnehmer.
Natürlich gibt es auch Nachteile, oder zumindest Schwierigkeiten, beim E-Recruiting. Zum Einen sind die Möglichkeiten und das Angebot von E-Recruiting zahlreich. Da kann man schonmal schnell den Überblick und vor allem den Fokus verlieren. Einfach ist es jedenfalls nicht, sich auf alle Plattformen, Kanäle und Websites gleichermaßen zu konzentrieren. Hier ist eine geschulte HR-Abteilung nötig.
Zudem ist die Anschaffung der entsprechenden Software immer mit einer Investition verbunden. Ob sich diese am Ende rentiert, liegt auch daran, wie effektiv und gut man mit dieser Software arbeitet. Hierfür sind oft Schulungen für die HR-Mitarbeiter erforderlich.
Leider gibt es neben menschlichem Versagen auch immer wieder technisches Versagen. So kann es trotz teurer und moderner Software durchaus vorkommen, dass Bewerbungen nicht richtig eingelesen oder ausgewertet werden und so vielversprechende Bewerber direkt aus dem Raster fallen.
Letztendlich führt am E-Recruiting kein Weg mehr vorbei. Das HR-Management der Zukunft ist und bleibt digital. Ob man will oder nicht, als Arbeitgeber kann man sich dessen nicht entziehen. Sicherlich setzen Personaler in klassischen Branchen oder kleineren Unternehmen durchaus gerne noch auf klassische Print-Bewerbungen. Doch der Löwenanteil der Bewerbungen finden online statt, und das wird sich auch nicht mehr ändern.