Bewerber in der Wirtschaftsprüfung haben viele Fragen – unser FAQ gibt die wichtigsten Antworten auf einen Blick. Für den besten Start in den Job.
In Deutschland gibt es rund 14.600 Wirtschaftsprüfer und 2.982 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Stand: 1. Januar 2020).
PWC (Pricewaterhouse Coopers), KPMG, (Ernst & Young) und Deloitte bilden zusammen die Speerspitze der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften. Sie teilen die Zuständigkeiten für die Prüfung der Dax 30-Unternehmen unter sich auf.
Rund 67 Prozent des weltweiten Umsatzes in der Wirtschaftsprüfung machen die sogenannten Big 4 aus. Knapp 142 von den 160 börsenorientierte Firmen in Deutschland werden von den Big 4 getreut.
Dabei handelt es sich um eine Initiative, die von den Big 4 ins Leben gerufen wurde. In Kooperation mit vier Hochschulen (Mannheim, Frankfurt, Lüneburg, Düsseldorf) wird ein Studiengang angeboten, der gezielt auf die Karriere bei den großen Wirtschaftsprüfern vorbereitet und bereits einen Teil des anspruchsvollen Wirtschaftsprüferexamens enthält.
So ist es Absolventen möglich, schnell(er) die Bestellung zum Wirtschaftsprüfer in der Tasche zu haben. Mehr dazu im Artikel zu Audit Xcellence. Es lohnt sich definitiv, sich das Programm näher anzuschauen und sich zu informieren, da das Programm den Einstieg in der Branche erheblich erleichtern kann.
Die 25 größten und umsatzstärksten WP-Gesellschaften in Deutschland kommen auf einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro. Den Großteil des Marktvolumens teilen sich die Big 4. Die Big 4 sind im Jahr 2019 sogar um beachtliche 9,1 Prozent gewachsen.
Viele Absolventen streben eine Karriere bei den Top-Gesellschaften an. Wer nicht bei einem der Big-4-Unternehmen einsteigen will, hat die Option, in einer mittelständischen Wirtschaftsprüfung zu arbeiten. Dort sind Hierarchien oft flacher und Entscheidungswege kürzer. Wofür du dich entscheidest, ist schlussendlich natürlich dir überlassen.
Praktische Vorkenntnisse und fachliche Kompetenz sind unverzichtbar. Die Abschlussnote ist ebenfalls ein wichtiger Indikator. Engagement und Aufgeschlossenheit sind den Arbeitgebern zwar wichtig, aber ein Lebenslauf mit vielen unzusammenhängenden Stationen vermittelt ein eher orientierungsloses Bild.
Mittlerweile legen die WP-Gesellschaften großen Wert auf die Soft Skills, denn Wirtschaftsprüfer müssen in der Lage sein, Entscheidern in den Unternehmen komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären. Nur so kann ein Wirtschaftsprüfer erfolgreich werden.
Ja, das ist möglich. Allerdings erhöht sich dann die Dauer der Berufspraxis, die für die Zulassung zum WP-Examen erforderlich ist. Allerdings ist ein Master-Abschluss äußerst sinnvoll, wenn man in die Branche einsteigen möchte.
Nur mit viel Übung. Examenskandidaten sollten während der Vorbereitungszeit mit einem Workload von mehreren Stunden pro Tag rechnen und höchstens halbtags arbeiten oder ein Sabbatical mit dem Arbeitgeber vereinbaren (wird oft akzeptiert).
Außerdem können Kandidaten aus einer Vielzahl von Vorbereitungskursen wählen. Mit relevanten Vorkenntnissen ist es möglich, ein verkürztes WP-Examen abzulegen und sich Bestandteile wie Steuerberatung oder BWL zu ersparen. Trotz hoher Durchfallquoten ist die knifflige Prüfung zu schaffen – sehr gute Vorbereitung und Ehrgeiz vorausgesetzt.
Das kommt ganz auf die eigenen Interessen an. Jemand, der keine Freude an Berechnungen und Zahlentabellen hat, würde den Job womöglich als mühselig und etwas trocken beschreiben. Detailverliebte Zahlenjongleure hingegen werden die oft komplexen Berechnungen und Analysen zu schätzen wissen und den Job als abwechslungsreich empfinden.
Wer in die Branche will, sollte vorher genau prüfen, ob Interesse und Talent in dieselbe Richtung gehen. Hier hilft definitiv ein Praktikum, um das herauszufinden. Von nichts kommt eben nichts.
Das Einstiegsgehalt beginnt bei großen Unternehmen (mehr als 1.000 Mitarbeiter) bei etwa 41.000 Euro und reicht bis zu 48.000 Euro im Jahr. Bei kleineren Firmen wird entsprechend weniger gezahlt. Beispiel: Bei mittelgroßen WP-Gesellschaften mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern liegt das Einstiegsgehalt zwischen 32.000 und 40.000 Euro.
Bei den Big 4 verdienen Berufseinsteiger am meisten in der Branche. Auch ein Master-Abschluss verhilft zu einem höheren Jahresgehalt beim Einstieg.
Wirtschaftsprüfer verdienen beim Einstieg im Durschschnitt also 36.000 bis 39.000 Euro brutto im Jahr. In der Regel beginnt man nach dem Universitätsabschluss als Assistent. Nach dem Abschluss des Examen zum Wirtschaftsprüfer steigt das Gehalt weiter. So kann das jährliche Gehalt nach dem Examen bei rund 40.000 bis 55.000 Euro brutto liegen.
Ein Steuerberater verdient beim Einstieg rund 50.000 bis 60.500 Euro im Jahr. Nach vier bis acht Jahren ist ein Verdienst von bis zu 78.000 Euro möglich. Mit weiterer Berufserfahrung können Steuerberater sogar bis zu 92.000 Euro jährlich verdienen.
Fifty-fifty. Sowohl Wirtschaftsprüfer als auch Steuerberater sind spezifisch ausgebildete Fachleute für das, was sie tun. Mit den richtigen Zusatzqualifikationen können sie in andere Branchen wechseln, etwa ins Banking oder ins Consulting. Das erfordert aber etwas Geduld und Durchhaltevermögen.
Bei Online-Portalen zum Thema und in den Arbeitgeber-Checks vom Staufenbiel Institut. Außerdem lohnt sich die Recherche auf den Karriere-Seiten der Unternehmen. Die sind zwar bisweilen etwas unübersichtlich gestaltet, enthalten aber teils wertvolles Wissen – vor allem für Bewerber, die sich bereits auf ihren Wunscharbeitgeber festgelegt haben.
Zu Beginn der Karriere ist man Teil eines Prüfungsteams und wird on the Job in die Details eingearbeitet. Gespräche mit Mandanten, die Beurteilung von Sachverhalten und die verständliche Dokumentation für Dritte gehören zu den Aufgaben des Prüfungsassistenten – natürlich noch unter Aufsicht.
Im Laufe der Zeit wechseln dann Teams und Zuständigkeiten. Das heißt für Einsteiger: Flexibilität zeigen. Nur so kann man als Wirtschaftsprüfer erfolgreich sein.
„Danke, dass Sie mich einstellen wollen. Sehr gute Wahl. Lassen Sie uns doch erstmal übers Geld reden.“ Wer das Vorstellungsgespräch so beginnt, steht schneller wieder vor der Tür des Unternehmens, als er sich umschauen kann.
Oft gibt es bei Wirtschaftsprüfern mehrstufige Bewerbungsgespräche. Themen wie Gehalt und Work-Life-Balance sollten frühestens gegen Ende des zweiten Gesprächstermins auf den Tisch kommen. Urlaub ist in der Probezeit ohnehin kein Thema.
Seriös und nicht zu bunt sollte es sein – also die Krawatten und Halstücher mit schrägen Mustern lieber nicht zum Vorstellungsgespräch anziehen. Männer sollten im Anzug kommen und Frauen im Business-Kostüm, jeweils in gedeckten Farben.
Wenn du im Joballtag feststellst, dass der Dresscode im Unternehmen doch nicht so streng ist, kannst du lockere Bekleidung wählen. Bleib im Gespräch aber trotz korrekter Kleidung authentisch. Wer sicherer als seine Mitbewerber auftritt, hinterlässt in jedem Fall einen positiven Eindruck.