Gute Noten, gutes Englisch, gute Praktika - Arbeitgeber erwarten eine Menge von Betriebswirten, die sich bei ihnen bewerben. Wie der Arbeitsmarkt für BWLer aktuell aussieht, erfährst du hier.
"Arbeitgeber stellen an Betriebswirte hohe Anforderungen", so Experten der Arbeitsagentur im Report Arbeitsmarkt für Wirtschaftswissenschaftler. Betriebswirte sollten schnell, mit guten Noten, den passenden Studienschwerpunkten und praxisnah studiert haben. Das wünschen sich die Arbeitgeber.
Auch bei der Fachkompetenz der Bewerber gibt es klare Präferenzen der Unternehmen. Vor allem gefragt sind fundierte Kenntnisse in Controlling, Vertrieb, Marketing, Beratung, Logistik, Personalwesen, Organisation und im Finanz- und Rechnungswesen.
Für die internationale Rechnungslegung suchen die Unternehmen Betriebswirte, die sich mit den IAS/IFRS oder US-GAAP auskennen. Bei Jobs mit starkem Bezug zum Beschaffungs- oder Absatzmarkt wie Einkauf, Marketing oder Vertrieb erwarten die Arbeitgeber von Betriebswirten einen guten Überblick über die jeweilige Branche und den Markt. Wer Praktika in diesen Bereichen absolviert hat, kann bei entsprechenden Jobs mit Extrapunkten in der Bewerbung rechnen.
Übereinstimmend mit der Fülle der Jobangebote für Betriebswirte ist das Spektrum der fachlichen Anforderungen sehr breit. Dazu gehören unter anderem Revision, Vertragsgestaltung, Statistik, Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Bilanzanalyse, Qualitäts- und Risikomanagement, Finanzierung oder Operations Research, so die Arbeitsmarktexperten.
Willkommen sind den Arbeitgebern auch Betriebswirte mit zusätzlichen juristischen Kenntnissen. Arbeits-, Sozial-, Vertrags-, Handels-, Steuer- und Urheberrecht gehören hier zu den gefragten Rechtsgebieten.
Für internationale Unternehmen sind gute Sprachkenntnisse erforderlich, um Erfolg bei der Bewerbung zu haben. Betriebswirte mit guten Englischkenntnissen werden vielfach bevorzugt. Die Unternehmen schätzen bei Betriebswirten besonders Bewerber mit Auslandserfahrung, etwa in Form eines Auslandssemesters - am besten an einer renommierten Hochschule - und/oder eines Auslandspraktikums.
Mobilität ist aber nicht nur im Studium und bei der Stellensuche gefragt, sondern auch im Job. Von der Art der Tätigkeit und des Unternehmens hängen Dauer und Häufigkeit der Reisen ab. Das reicht vom Tagespendelbereich bis hin zu weltweiten Einsatzorten. Für Außendienstler und Unternehmensberater gehört Reisen ohnehin zum Alltag. Da sollten sich BWL-Einsteiger keine Illusionen machen: "Besonders im Beratungsgeschäft erstrecken sich die Dienstreisen oft über einen längeren Zeitraum", so die Experten der Bundesagentur für Arbeit.
Außerdem wünschen sich die Unternehmen von Betriebswirten, die sich bei ihnen bewerben, Kundenorientierung, Kreativität, eine selbständige Arbeitsweise, Belastbarkeit, Zuverlässigkeit und Einfühlungsvermögen. Gute Umgangsformen und ein gepflegtes Erscheinungsbild sind ebenfalls gern gesehen - und beim Vorstellungsgespräch für Betriebswirte eher Pflicht als Kür.