Liweilan Ma studiert Wirtschaftsingenieurwiesen und möchte in die Elektromobilität einsteigen. Im Interview verrät sie, was sie daran reizt und warum sie jedem jungen Ingenieur das DRIVE-E-Programm vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Fraunhofer-Gesellschaft zur Elektromobilität empfiehlt.
Geboren in China, ist Liweilan Ma im Alter von zwölf Jahren mit ihrer Familie nach Hamburg gezogen. Nach ihrem Abitur hat es sie vom hohen Norden in den Süden zum Karlsruher Institut für Technologie gezogen, wo sie seit dem Wintersemester 2012 Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt auf Energiewirtschaft und Elektromobilität studiert. In Kooperation mit einem chinesischen Ladesäulenanbieter schreibt sie dort aktuell auch ihre Masterarbeit zum Thema Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Im Interview erzählt Liweilan Ma von ihrem Einstieg in die Elektromobilität und den Möglichkeiten und Herausforderungen, die es dort für Studenten und Absolventen gibt.
In der Schulzeit war ich sehr vielseitig interessiert: Naturwissenschaftliche Fächer lagen mir schon immer sehr, aber auch politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge fand ich sehr spannend. Letztendlich habe ich mich deshalb für das Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen entschieden, da dort alle meine Interessen vereint werden. Auch der konkrete Bezug zur Berufspraxis gefällt mir gut.
Mein Vater arbeitet ebenfalls in der Energietechnikbranche und hat oft mit mir über aktuelle Entwicklungen wie die Energiewende gesprochen. Fasziniert von dieser gesellschaftlichen Mammut-Aufgabe habe ich mich deshalb ganz bewusst für den Schwerpunkt Energiewirtschaft und Elektromobilität entschieden. Hier kann ich mein Interesse für nachhaltige Energieversorgung und Technik miteinander vereinen und gleichzeitig die Zukunft der Mobilität aktiv mitgestalten.
Etwas ganz Besonderes war es für mich, auf die vielen anderen Studierenden aus ganz Deutschland zu treffen, die sich ebenfalls intensiv mit dem Thema Elektromobilität beschäftigen. Während der Woche ist man wirklich als Gruppe zusammengewachsen und mit einigen davon bin ich sogar noch heute in Kontakt. Interessant waren aber natürlich auch die Exkursionen zu den Automobilherstellern. Hier einmal zu sehen, wie die Technologien, die man in der Universität theoretisch lernt, in der Praxis angewendet werden, war ein toller Erlebnis. Anderen Studierenden kann ich eine Teilnahme an einem Programm wie DRIVE-E nur empfehlen. Insbesondere auch, weil man hier gute Kontakte für den weiteren Berufsweg knüpfen kann.
Bisher habe ich durchweg positive Erfahrungen als Frau im technischen Bereich gemacht. Wer fachlich etwas kann, wird auch geschätzt und gefördert. Trotzdem sind Frauen in der Elektromobilität immer noch selten. Ich bin mir aber sicher, dass sich das in Zukunft ändern wird.
Ich war zwar für ein Forschungsprojekt in den USA, hätte aber gerne noch einen zusätzlichen Auslandsaufenthalt im Studium eingeplant. Denn so leicht und günstig wie im Studium kommt man danach nie wieder für längere Zeit ins Ausland. Ist man erstmals in den Beruf eingestiegen, sind die Möglichkeiten deutlich begrenzter.
Die Elektromobilitätsbranche ist jung, innovativ und stets in Bewegung. Deshalb gibt es gerade für Berufseinsteiger enorm viele spannende Möglichkeiten. Ich persönlich plane nach meiner Masterarbeit den direkten Berufseinstieg in die Elektromobilitätsbranche, gerne mit Schwerpunkt Energiewirtschaft und Bezug zu meinem Heimatland China.
(Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der DRIVE-E-Akademie, bei der das Staufenbiel Institut Medienpartner ist)