Systementwickler kümmern sich um die Entwicklung einzelner Module oder ganzer Anwendungssysteme. Systementwicklung im engeren Sinn umfasst alle Aufgaben und Prozesse bei der Entstehung eines neuen Systems.
Systementwickler programmieren Module, sie testen und integrieren die Lösungen in der Gesamtumgebung, sie analysieren und dokumentieren Software-Fehler („Bugfixing“) und beseitigen Bugs in der Testphase oder im Arbeitsbetrieb.
Geht es um die Optimierung bestehender Systeme, pflegt der Systementwickler die Entwicklungs- und Produktionsumgebung, spielt die optimale Systemsoftware ein und entwickelt Standards und Richtlinien. Auch die Systemadministration im laufenden Betrieb kann zu den Aufgaben von Systementwicklern gehören. Dann sind sie für das Großrechner-Betriebssystem verantwortlich und installieren und konfigurieren das System.
Die Systementwicklung kann aber auch bereits in der Planungsphase ansetzen. An erster Stelle steht dann die Analyse des Istzustands der Infrastruktur: Welche Software wird bereits eingesetzt, welche Prozesse sollen zukünftig unterstützt werden?
Der nächste Schritt ist häufig eine Make-or Buy-Entscheidung: Wird das neue System selbst entwickelt oder ein externes IT-Unternehmen beauftragt? Dann müssen die Systementwickler ein Lastenheft erstellen und eine Aufwandsschätzung vornehmen. Kommt der Einsatz einer Standardsoftware infrage, müssen Angebote eingeholt und verglichen werden.
Systementwickler müssen extrem komplexe Strukturen erkennen und modifizieren. Dazu ist sehr gutes Fachwissen in dem entsprechenden System nötig. Vor allem mit Themen wie Prozessverwaltung, Prozesssynchronisation, Netzwerktechnik oder Semaphoren müssen Systementwickler vertraut sein.