Im Fokus: Naturwissenschaftler in der Forschung

Für Naturwissenschaftler lautet die Gretchenfrage nach Abschluss des Studiums: Hochschulforschung oder eine Stelle in der Industrie? Attraktiv sind beide Wege.

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Die Exzellenzinitiative hat dazu beigetragen, die Forschung in Deutschland wieder attraktiver zu machen. Spitzenkräfte hält es häufiger im Inland als noch vor einigen Jahren. Doch auch in der Industrie sind Naturwissenschaftler begehrt. Sie werden dringend benötigt, um innovative Produkte für den Markt entwickeln zu können.

Anwendungsforschung in der Industrie

Die Grenzen zwischen den Bereichen sind oft durchlässiger, als viele glauben. In den Forschungseinrichtungen der Hochschulen wird häufig die Grundlagenforschung betrieben, während in der Industrie die Anwendungsforschung und Produktentwicklung im Fokus stehen.

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Gesonderte Abteilungen in den Hochschulen organisieren den Wissenstransfer und die Lizenzierung der Entwicklungen. Wer plant, in der Industrie zu starten, sollte schon während des Studiums kennenlernen, wie ein produzierendes Unternehmen funktioniert – etwa, wie eine Entwicklung marktfähig gemacht werden kann.

Forschungsergebnisse präsentieren und vermarkten

Eine ganz neue Herausforderung sind in der Industrie die Präsentation von Forschungsergebnissen und die Vermarktung eigener Erfolge. Auch der begabteste Forscher muss den Kollegen aus der Qualitätssicherung, der Produktzulassung oder dem Marketing seine Ergebnisse darstellen können – und zwar ohne das an der Uni obligatorische Fachchinesisch. Deshalb sind Berufspraktika oder die Teilnahme an Forschungskooperationen mit Unternehmen während des Studiums so wertvoll.

Forschung findet nicht nur in Teams, sondern häufig interdisziplinär und in Kooperationen über das eigene Unternehmen hinaus statt. Kommunikationsfähigkeit ist deshalb enorm wichtig. Auch Projekte zu managen oder ein Team zu leiten und zu motivieren, gehört heute zu den Aufgaben eines Forschers. Und: Spitzenforschung findet auf Englisch statt. Ohne entsprechende Sprachkenntnisse geht es nicht.

Promotion für Naturwissenschaftler

Eine mögliche Einstiegsposition für Naturwissenschaftler ist die des Research Assistant. An Instituten der Hochschulen wird sie oft als Promotionsstelle angeboten. Eine Promotion zahlt sich in der Forschung fast immer aus. Für eine Stelle als Laborleiter ist sie die Grundvoraussetzung. Wer nach der Promotion weiterforschen und seine wissenschaftliche Karriere vorantreiben möchte, sollte sich nach einer Postdoc-Stelle umsehen. Post-Doktoranden sind befristet an Universitäten oder Forschungsinstituten angestellt und sammeln dort auf dem Weg zur Habilitation weitere Erfahrung in Forschung und Lehre. Aber keine Sorge: Auch ohne Doktortitel haben Absolventen die Chance, in einer Forschungsgruppe mitzuarbeiten und dort Projekte zu betreuen.

Neues Gesetz zu Zeitverträgen in der Wissenschaft

So attraktiv eine wissenschaftliche Karriere inhaltlich auch sein mag, finanziell lohnt sie sich für junge Forscher oft nicht. Auch die zum Teil sehr kurze Befristung von Arbeitsverträgen macht vielen Naturwissenschaftlern das Leben schwer. Um jungen Wissenschaftlern verlässlichere Karrierewege zu ermöglichen, hat die Regierung inzwischen die Wissenschaftszeitvertragsgesetzes reformiert. Statt den oft üblichen Kurzzeit-Verträgen soll sich die Laufzeit von Verträgen an Universitäten und Hochschulen ab sofort daran orientieren, wie lang eine Promotion oder ein Forschungsprojekt dauert.

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