Entrepreneur werden nach dem Studium: Mit diesen Marketing-Skills startest du durch

Du hast dein Studium geschafft und die Welt steht dir offen. Wenn du dich nicht für eine Anstellung, sondern für den Weg des Entrepreneurs entscheidest, ist eine zielgerichtete Marketingstrategie dein Ticket zum Erfolg. Wir verraten dir, wie du eine Marketingstrategie entwickelst, warum eine klare Linie so wichtig ist und worauf du achten musst.

Yuganov Konstantin/Shutterstock.com

Wie entwickelt man eine Marketingstrategie? 

Grundsätzlich gilt: Jede Marketingstrategie ist besser als keine Marketingstrategie. Bei der Vielzahl unterschiedlicher Ansätze ist es jedoch gar nicht so leicht, aus dem Stegreif die richtige zu finden. Immerhin unterscheiden sich die Ziele von Unternehmen massiv. Schau dir dazu einfach einmal einen international agierenden Konzern für Konsumgüterprodukte im Vergleich zu einer deutschen Möbeltischlerei an. Die Ziele im Hinblick auf den Zielmarkt sowie die Voraussetzungen sind gänzlich verschieden. Die Basis jeder Marketingstrategie ist daher die Ermittlung der Marketingziele. Nur wer weiß, was er erreichen möchte, findet auch einen gangbaren Weg. Der Gründer der Zukunft, der frisch aus dem Studium kommt, hat noch kein laufendes Unternehmen. Daher unterscheidet sich die Entwicklung einer Marketingstrategie deutlich, da die Analyse des Ist-Zustands u.a. anhand einer SWOT-Analyse entfällt.

Neueinsteiger können sich auf eine umfassende Marktanalyse fokussieren. Hier wirfst du einen Blick auf deine Konkurrenz, bereits vorhandene Produkte und Dienstleistungen sowie die potenzielle Zielgruppe mit all ihren Bedürfnissen. Anhand dieser Analyse kannst du deine Marketingziele formulieren und dein Business genau auf die Bedürfnisse deiner Kunden ausrichten. Jede Marketingstrategie besteht dabei aus den folgenden vier Elementen, den 4 P des Marketings:

Aktuelle Jobs auf staufenbiel.de

DEUTZ AG

Werkstudent (m/w/d) Assistenz Chief Information Officer (2756)

RheinFlanke GmbH

Pädagogische:r Mitarbeiter:in in der Arbeit mit Geflüchteten

TOYOTA

Praktikum mit Trainee-Option (m/w/d) Sales Planning & Systems

  1. Produktpolitik (Product): Umfasst alle Gestaltungsmerkmale deines Produkts bzw. deiner Dienstleistung. Neben dem Produkt an sich ist auch die Verpackung sowohl haptisch als auch digital Teil der Produktpolitik.
  2. Preispolitik (Price): Kurz gesagt: Hier entscheidest du, in welchem Segment du dich platzieren willst. Möchtest du eine eher zahlungskräftige oder eine sparsame Zielgruppe ansprechen? Beides gleichzeitig funktioniert in der Regel nicht.
  3. Kommunikationspolitik (Promotion): In diesem Bereich steht die Kommunikation deiner Unternehmens- bzw. Markenbotschaft im Fokus. Ob du hier klassisch, cool oder extravagant kommunizieren möchtest, entscheidet darüber, welche Marketingstrategie am besten für dich geeignet ist.
  4. Vertriebspolitik (Place): Im Vertrieb eroberst du die Welt. Damit gehört auch die Optimierung der Vertriebswege zu einer guten Marketingstrategie. Digitale Produkte erfordern hier selbstverständlich andere Herangehensweisen als physische Produkte.

Diese Vorteile hat eine klare Marketingstrategie

Eine definierte Marketingstrategie ermöglicht es dir, eine klare Botschaft für dein Unternehmen bzw. deine Marke zu entwickeln. Durch diese klare Kommunikation des Bedürfnisversprechens sprichst du eine spezielle Zielgruppe in ihrer Tiefe an, statt dich auf den Faktor Zufall zu verlassen.

Dank Markt- und Zielgruppenanalyse weißt du schließlich genau, wer zu deiner Zielgruppe gehört und was die Zielgruppe von dir erwartet. Dieses präzise Handeln ist der Gegenentwurf zum Gießkannenmarketing ohne Strategie und großartige Zielgruppenspezifikation. Unter dem Strich verspricht dir eine klare Strategie vier Hauptvorteile:

  1. Hohe Zeit- und Kostenersparnis für Marketingmaßnahmen. Du hast bereits eine klar umrissene Zielgruppe und entsprechende Maßnahmen, sodass du nicht ständig nachbessern musst.
  2. Das Schärfen und Präzisieren von Marketingmaßnahmen anhand einer Strategie ist deutlich einfacher. Ohne Strategie stocherst du im Nebel, was die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren teuren Fehlschlag erhöht. Du kannst Schwächen damit schneller erkennen und abstellen.
  3. Du baust durch die strategische Kommunikation der Marken- und Produktbotschaft gleich von Anfang an emotionale Kundenbindungen auf. Emotionen sind im Marketing in den meisten Fällen deutlich wichtiger als technische Fakten.
  4. Auf Basis deiner Strategie sowie der definierten Ziele kannst du Effektivität und Effizienz deiner Strategie ständig überprüfen.

Die Qual der Wahl - Diese Marketingstrategien gibt es

Mittlerweile gibt es ein wahres Füllhorn an Marketingstrategien, die alle ihre Vor- und Nachteile sowie Anwendungsgebiete haben. Unabhängig davon, für welche Strategie du dich entscheidest, musst du eines verstehen: Werbung ist keine Marketingstrategie. Das gilt sowohl für Online-Werbebanner als auch für Plakate oder Anzeigen in Magazinen.

Werbung ist lediglich ein Puzzleteil, das die Botschaft deiner Marketingstrategie transportiert. Damit du einige Ideen für die Auswahl deiner Marketingstrategie bekommst, wollen wir dir einige spannende Marketingstrategien vorstellen, in die du dich weiter einarbeiten kannst:

  • Content-Marketing: Beinhaltet die Bereitstellung hochwertiger und informativer Inhalte in verschiedenster Form. Das betrifft neben teilweise SEO-optimierten Blogartikeln auch Podcasts sowie Offline-Medien wie Info-Broschüren.
  • Social-Media-Marketing: Produktkommunikation findet heute immer häufiger über soziale Medien statt. Welches Netzwerk das richtige ist, hängt von deiner Zielgruppe ab.
  • Guerilla-Marketing: Diese Form des Marketings ist hochspeziell und nur für wenige Unternehmen geeignet. Durch Faktoren wie Emotionalisierung und Polarisierung kannst du jedoch eine große Aufmerksamkeit auch außerhalb deiner Kernzielgruppe erzeugen.
  • Influencer-Marketing: Im Influencer-Marketing nutzt du die Reputation und Reichweite von kleinen und großen Influencern aus, um dein Produkt optimal in deiner Marktnische zu platzieren.
  • Direktmarketing: Das Direktmarketing ist die Strategie der Wahl für digitale Produkte. Newsletter- und E-Mail-Marketing sind klassische Instrumente für den Kontakt mit der Zielgruppe.
  • Erlebnismarketing: Erlebnisorientiertes Marketing basiert auf einzigartigen und persönlichen Erlebnissen, die Kunden für eine Marke gewinnen und binden. Mögliche Konzepte, bei denen deine Zielgruppe direkt mit dir in Kontakt treten kann, sind Offline- und Online-Events jeglicher Couleur.

Die besten Tipps für erfolgreiches Online- und Offline-Marketing

1. Erkenne und fokussiere deine Zielgruppe

Der mit Abstand wichtigste Tipp, den wir Entrepreneuren sowohl in der Online- als auch der Offline-Welt geben können, ist Fokus! Identifiziere deine Zielgruppe und konzentriere die Marketingmaßnahmen deiner Marketingstrategie auf genau diese Zielgruppe. Aus der Kenntnis der Zielgruppe ergibt sich ein weiterer Vorteil für die strategische Planung: Du weißt, wo sich deine Zielgruppe aufhält und kannst genau dort (z.B. in speziellen sozialen Medien) deine Maßnahmen verstärken.

2. Eine Unique Selling Proposition aufbauen

Damit Menschen bei dir ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben, musst du dich von deinen Mitbewerbern abheben. Warum sollte jemand etwas ausgerechnet bei dir kaufen, was er baugleich und zum gleichen Preis auch an anderer Stelle bekommt? An dieser Stelle muss deine Marketingstrategie ein Alleinstellungsmerkmal transportieren, das nur du bieten kannst. Im Marketingjargon bezeichnet man dies als Unique Selling Proposition (USP).

3. Problemorientiert arbeiten

Junge Entrepreneure sind oft hochmotiviert, mit ihrem Business durchzustarten. Sobald sie aber die Hörsäle verlassen und in der Realwirtschaft ankommen, entpuppen sich etliche Geschäftsmodell als Fehlschläge. Die Ursache ist häufig, dass Produkte und Dienstleistungen am Problem vorbei entwickelt werden. Sprich es werden Probleme gelöst, welche die Menschen gar nicht oder nur sehr untergeordnet haben. Achte daher unbedingt darauf, dass du ein konkretes Problem deiner Zielgruppe löst. Und zwar so gut, dass für dich eine Unique Selling Proposition herausspringt.

4. Verbinde die Online-Welt mit der Offline-Welt

Auch wenn die digitale Welt eine große Rolle spielt, solltest du den Offline-Auftritt niemals vernachlässigen. Nicht umsonst hat uns die Corona-Krise gezeigt, wie wichtig "echte" zwischenmenschliche Interaktionen sind. Abhängig von deinem Produkt und deiner Zielgruppe kannst du auf Events setzen oder über QR-Codes auf Plakaten, in Printmedien oder direkt am Point of Sale (PoS). Ideal sind hochwertig aufbereitete Drucksachen wie Flyer und Broschüren. Durch die Erkenntnisse aus der Forschung weiß man immerhin, dass das Interesse von Personen an einem Produkt steigt, wenn sie dazu etwas Haptisches bekommen. Diesen Vorteil solltest du auch für deine Marketingstrategie nutzen.

5. Nutze Social Media

Ohne soziale Medien lässt sich heute sinnbildlich gesprochen nicht einmal mehr ein Bleistift verkaufen. Die Nutzung von Social Media gehört damit zu jeder Marketingstrategie dazu. Anders, als es viele Entrepreneure annehmen, ist Social Media Marketing gar nicht so eigenständig, sondern eher als flankierendes Instrument zu betrachten. Wichtig: Posts müssen interaktiv sein, auffallen und zu Nutzerinteraktionen anregen. Andernfalls werden sie von den Algorithmen der Plattformen herausgefiltert, womit die Aufmerksamkeit in der anvisierten Zielgruppe sinkt.

Fazit: Mit den richtigen Skills ans Ziel

Der Aufbau einer erfolgreichen Marketingstrategie ist mehr als Werbung nach dem Gießkannenprinzip. Gerade junge Entrepreneure müssen der Versuchung widerstehen, bei dem Versuch die maximale Anzahl an Kunden zu gewinnen, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Eine gute Marketingstrategie ist präzise formuliert, hat nach dem SMART-Prinzip definierte Ziele, eine klar umrissene Zielgruppe und setzt auf hochwertige Kommunikationsmedien.

Das betrifft sowohl die Online-Welt durch Social Media und eine hochwertige Website als auch wertige Drucksachen für das Offline-Marketing. Gerade im lokalen Bereich kannst du Letztere zielgerichtet bei Kooperationen mit anderen ortsansässigen Unternehmen verwenden.  

Ähnliche Artikel

.
Life @ Work

Unternehmenskultur: Was immer mehr Mitarbeiter fordern

Für viele Arbeitgeber scheint Unternehmenskultur nicht mehr als ein Modewort für ihre Hochglanzbroschüren zu sein. Gefährlich, denn immer mehr Bewerbe...

.
Life @ Work

Muster-Kündigung für den Arbeitsvertrag

Wer den Arbeitsvertrag mit seinem Arbeitgeber kündigen möchte, muss einige Punkte beachten. An wen das Schreiben adressiert werden muss, wie es in ein...

.
Life @ Work

Skurrile Abwesenheitsnotizen und wie es richtig geht

Für Kollegen darf sie außergewöhnlich sein. Für Geschäftspartner muss sie professionell sein. Und für Kunden hilfreich: deine Abwesenheitsnotiz. Wir z...