Du bist frustriert, weil dir dein Job als Trainee nicht gefällt – und du denkst sogar über eine Kündigung nach? Diese Punkte können dir bei der Entscheidung helfen, ob du als Trainee kündigen oder besser durchhalten solltest.
Nach der Uni hast du einen Platz als Trainee ergattert – doch die Euphorie lässt schnell nach, weil dir das Programm überhaupt nicht gefällt? Dann mach zunächst eine Bestandsaufnahme: Was gefällt dir nicht? Sind es die Kollegen, die Aufgaben, die Arbeitsatmosphäre? Nerven dich das Pendeln ins Büro oder ständige Meetings? Schreibe alles auf, was dich stört (und auch, was dir gefällt). Erst wenn hier Klarheit herrscht, kannst du mit den folgenden Punkten weitermachen.
Gerade als Trainee stehst du in der Hierarchie eines Unternehmens nicht an der Spitze. Du nimmst Aufgaben entgegen, musst zunächst die Dinge erledigen, die von dir erwartet werden. Ungewohnt - im Studium konntest du deine Zeit freier einteilen und warst flexibler. Kommst du vielleicht anfangs mit dieser Umstellung nicht zurecht? Die gute Nachricht: Je weiter du als Trainee kommst, desto mehr kannst du eigenverantwortlich arbeiten. Das heißt natürlich nicht, dass du dich ausbeuten lassen sollst. Mach dir einfach klar, dass du als Trainee noch am Anfang deiner Karriere bist – und es von jetzt an bergauf geht.
Dir macht die Arbeit keinen Spaß und mit deinen Chefs und Kollegen kommst du überhaupt nicht klar? Dein Vorteil: In der Regel schnupperst du als Trainee in viele Abteilungen hinein und wechselst öfter das Umfeld. Wenn du dich mit jemandem nicht verstehst oder dir eine Abteilung überhaupt nicht gefällt, musst du also nur eine gewisse Zeit durchhalten, bevor sich etwas ändert. Wenn keine regelmäßigen Wechsel eingeplant sind oder es grundlegende Probleme gibt, sprich es bei deinem Mentor oder Vorgesetzten an. Vielleicht ist die Versetzung in ein anderes Büro oder ein neuer inhaltlicher Schwerpunkt möglich?
Im Arbeitsvertrag klang dein Trainee-Programm super, aber die Realität sieht ganz anders aus? Dann fordere dein Recht ein! Wenn dir im Vertrag Auslandsphasen zugesichert wurden, stehen sie dir zu. Hattest du nur eine mündliche Zusage, dann musst du bei deinem Vorgesetzten gut verhandeln. Überlege dir im Vorfeld konkrete Forderungen und begründe sie – aus Sicht deines Gegenübers. Stelle klar, was das Unternehmen davon hat. Du musst also erklären, warum du deine Aufgaben im Marketing effizienter oder besser nach einem Social-Media-Seminar erledigen kannst oder dass du im Werk in Brasilien Erfahrungen sammelst, die du dann für die Arbeit in der Entwicklungsabteilung nutzen kannst.
Du hast alles versucht, aber es wurde nicht besser? Dann wäge ab, ob die Probleme so groß sind, dass du das Trainee-Programm abbrechen solltest – oder ob doch die Vorteile überwiegen. Vielleicht findest du das Gehalt zu niedrig, aber dafür warten noch spannende Einsätze auf dich, die es ausgleichen? Einige Aufgaben sind langweilig, aber dafür die Kollegen super? Auch entscheidend: Wie weit bist du in deinem Trainee-Programm? Nach wenigen Wochen kannst du noch auf Besserung hoffen – und wenn du nur noch drei Monate vor dir hast, kannst du die vielleicht auch noch durchziehen? Mache Pro- und Contra-Listen und entscheide dann, was wirklich wichtig ist. Und frage dich natürlich: Was käme danach?
Wenn du dein Trainee-Programm abbrechen willst, checke deine Kündigungsfrist im Arbeitsvertrag und überlege dir, wie es nach dieser Zeit weitergehen würde. Bist du finanziell so abgesichert, dass du das Risiko eingehst, vorübergehend keinen Job zu haben? Denn wenn du selbst kündigst, erhältst du im Normalfall drei Monate lang kein Arbeitslosengeld. Bestenfalls nutzt du die bequeme Position, dir aus einem festen Job heraus eine neue (Trainee-)Stelle zu suchen. Und dann versuche trotz aller Probleme, dich im Guten von deinem Arbeitgeber zu trennen – schließlich willst du noch ein Zeugnis bekommen, das deinen Trainee-Einsatz bis zur Kündigung würdigt.
Du hast dein Trainee-Programm gekündigt? Trotzdem war die Zeit sicher nicht umsonst. Sieh es als nützliche Erfahrung an, vermutlich weißt du jetzt, was du beim nächsten Mal direkt anders machen würdest. Und auch in künftigen Bewerbungen kann dein Knick im Lebenslauf zum Vorteil werden: Zu deinem Entschluss, abzubrechen und ganz neu anzufangen, gehören Mut und eine starke Persönlichkeit. Mache nur nicht den Fehler, in Vorstellungsgesprächen über deinen alten Arbeitgeber zu lästern – egal, wie frustrierend dein Traineeship war.