Es gibt viele wichtige Fragen bei deiner Karriere. Am Ende eines Bewerbungsgesprächs geht es jedoch meist nur um eins: um dein Gehalt. Für Bewerber ist es enorm wichtig, vorher zu wissen, wie hoch die aktuellen Gehälter liegen und welche Zusatzleistungen drin sind. Die Studie „JobTrends 2017“ vom Staufenbiel Institut und Kienbaum gibt Auskunft darüber.
Die meisten Direkteinsteiger verdienen zwischen 40.000 und 50.000 Euro. Hier haben 46 Prozent der Arbeitgeber ihr Kreuzchen in der Online-Befragung gemacht, die im Herbst 2016 durchgeführt wurde. Immerhin verdient ein knappes Fünftel der Direkteinsteiger (18 Prozent) zwischen 50.000 und 60.000 Euro, aber ein Viertel liegt nur bei 30.000 bis 40.000 Euro Jahresgehalt.
Rund 300 Unternehmen haben an der JobTrends-Studie teilgenommen.Sie beschäftigen zusammen mehr als 5,4 Millionen Mitarbeiter weltweit. Die befragten Unternehmen haben in den vergangenen zwölf Monaten rund 736.000 Bewerbungen erhalten und mehr als 177.000 Vorstellungsgespräche geführt. Im Jahr 2017 haben sie knapp 32.000 offene Stellen für Direkteinsteiger und 1.900 für Trainees im Angebot.
Eins wird durch die Gehaltszahlen klar: Es gibt einen Verhandlungsspielraum. Ein Tipp: Stelle vorab eine Liste mit Argumenten zusammen, die deine Stärken und Qualifikationen gut auf den Punkt bringen, um sie geschickt im Gehaltsgespräch einbringen zu können. Die meisten Arbeitgeber (92 Prozent) gaben an, dass fünf bis zehn Prozent des Gehalts beim Direkteinstieg durchaus „verhandelbar“ sind. Immerhin.
Trainees verdienen auch im Jahr 2017 (noch) weniger als Direkteinsteiger. Auch das hat die „JobTrends“-Studie gezeigt. Nur gut ein Drittel der Arbeitgeber (36 Prozent) gab an, dass sie ihren Trainees ein Jahresgehalt zwischen 40.000 und 50.000 Euro zahlen (Direkteinsteiger: 46 Prozent). Und nur elf Prozent der Unternehmen zahlen ihren Trainees mehr als 50.000 Euro.
Schaut man sich die Gehaltszahlen nach Fachrichtungen genauer an, wird schnell klar, dass sehr hohe Startgehälter von über 70.000 Euro nur die Juristen, Naturwissenschaftler und Wirtschaftswissenschaftler erhalten. Allerdings sind dabei nur ein bis zwei Prozent der befragten Unternehmen bereit, ihren Direkteinsteigern 70.000 Euro und mehr zu zahlen.
Und ja, es gibt ihn (noch), den Unterschied beim Gehalt für Bachelor- und Master-Absolventen. 40 Prozent der Arbeitgeber über alle Branchen hinweg bezahlen Direkteinsteiger mit Master-Abschluss bis zu zehn Prozent höher als Bachelor-Absolventen. Allerdings sagen gleichzeitig 55 Prozent der befragten Unternehmen in der Studie „JobTrends 2017“, dass die Unterschiede bei den Gehältern von Bachelor- und Master-Absolventen „geringer werden“. Nur 13 Prozent glauben, dass die Unterschiede weiter „bestehen bleiben“.
Einstiegsgehalt – schön und gut, aber wann ist eigentlich die erste Gehaltserhöhung vorgesehen? Hier zeigt sich: Nachfragen kann sich lohnen. Nur acht Prozent der Arbeitgeber planen nach der Probezeit eine Gehaltserhöhung fest ein, aber 27 Prozent halten sie für möglich. Wer mehr Geld will, muss also selbst aktiv werden.
Und auch das Thema „Benefits“, also Zusatzleistungen zu Gehalt, spielt bei den Verhandlungen eine wichtige Rolle. 81 Prozent der befragten Arbeitgeber bieten zum Beispiel betriebliche Altersvorsorge an, 71 Prozent einen erfolgsabhängigen Bonus. Einen Firmenwagen hat laut Umfrage gut jedes zweite Unternehmen für seine Mitarbeiter im Angebot. Zusätzlich gibt es noch Zuschüsse zum Jobticket, Gewinnbeteiligungen oder einen Essenszuschuss. Auch hier gilt: Nachfragen kann sich lohnen.