Killerfragen im Bewerbungsgespräch

Killerfragen im Vorstellungsgespräch sind nur dann tödlich, wenn Bewerber keine Vorbereitung geleistet haben. Wer den Schuss nicht gehört hat, bleibt leicht auf der Strecke. Hier gibt es Beispiele als Munition für passende Antworten.

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Im Vorstellungsgespräch gibt es viele Fragen. Dabei gehören Einstiegsfloskeln wie "Haben Sie gut zu uns gefunden?" oder "Möchten Sie ein Glas Wasser?" noch zu den harmlosen Kalibern. Doch es gibt auch Fragen, die den Bewerber schnell disqualifizieren können, wenn er unüberlegt antwortet – und davon bekommt er oft nicht einmal etwas mit.

Typische Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch

Die Killerfragen, die über den Verlauf des Gesprächs entscheiden können, sind nicht immer auf Anhieb zu erkennen. Oft haben sie sogar wenig bis gar nichts mit dem Unternehmen und dem Profil des Kandidaten zu tun. Doch sie sind nur scheinbar harmlos, denn tatsächlich sagt die Antwort eine ganze Menge über den Bewerber aus. So zum Beispiel die Frage nach dem zuletzt gelesenen Buch, den Hobbys oder den eigenen Vorbildern.  Wir haben die 13 gemeinsten Fragen – souveräne Antworten inklusive. Damit du gut vorbereitet ins nächste Vorstellungsgespräch gehst.

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Schlechte Erlebnisse und ein verflixtes Buch

„Erzählen Sie uns bitte von einem besonders schlechten Erlebnis aus Ihrem letzten Praktikum.“ Wie gut ein Mitarbeiter mit Kunden und Kollegen umgehen kann, ist für die Karriere und den Erfolg im Job entscheidend. Darum werden Bewerber gründlich nach ihrer Sozial- und Kommunikationskompetenz befragt. Hier ist wichtig zu zeigen, wie ein Problem gelöst werden konnte und was ein Kandidat daraus gelernt hat. Damit kann er seine Fähigkeit zur Konfliktbewältigung gut dokumentieren.

Sie haben in einer attraktiven Großstadt studiert – warum wollen Sie in die Provinz wechseln? Gerade Interviewer von mittelständischen Firmen und Hidden Champions lieben es, solche Fragen zu stellen, um den Kandidaten auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Personaler stellen selbstverständlich Fragen nach Schwächen und Unsicherheiten. Doch darauf sind viele Bewerber heute vorbereitet. So werden weitere (Stress-)Fragen eingestreut, um zu sehen, ob ein Kandidat cool bleibt und Argumente wie etwa flache Hierarchien oder Innovationsfähigkeit anführt. Und natürlich auch um zu erfahren, wie ernsthaft sein Interesse am Job und am Unternehmen (in der Provinz) wirklich ist.

„Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?“ Die völlig harmlos wirkende Frage kann leicht zu einer Fallgrube werden. In der Antwort geht es dabei weniger um die Alternative zwischen Joanne K. Rowling oder Nobelpreisträgerin Alice Munro. Gerade für den ersten Job kann die Lektüre eines aktuellen Fach- oder Sachbuchs wichtig sein, um in dem Bereich auf dem Laufenden zu sein. Wer neben aktueller Literatur auch ein tatsächlich gelesenes und passendes Fachbuch erwähnen kann, der kann damit (fast) immer punkten.

Stärken und Schwächen

"Erzählen Sie doch mal von Ihren Stärken und Schwächen" Diese Frage gehört zu den meist gestelltesten Fragen im Vorstellungsgespräch und ist beinah unausweichlich. Überlege gut, was du darauf antwortest. Dass du unordentlich oder unpünktlich bist, möchte der Personaler nicht hören. Mache stattdessen deine Schwächen im Alltag zu deinen Stärken im Berufsleben. Wie das im Handumdrehen funktioniert, kannst du hier genau nachlesen.

Von Tieren und Hobbys

„Wie lange dauert es, bis Sie mit positiven Ergebnissen aufwarten können?“ Jedes Unternehmen wünscht sich neue Mitarbeiter, die ohne allzu lange Einarbeitungszeit loslegen können. Die Antwort verrät auf jeden Fall etwas darüber, wie sehr ein Kandidat seinen eigenen Fähigkeiten vertraut und wie gut er die Anforderungen verstanden hat, die ihn in der neuen Position erwarten. 

Falls Sie sich selbst als Tier beschreiben würden, was wären Sie gerne und wieso? Auch diese Frage kommt harmlos daher, hat es aber in sich – oder kennst du ein Tier, dem ausschließlich positive Eigenschaften zugeschrieben werden? Tiere mit überwiegend negativen Konnotationen fallen einem da schon eher ein, beispielsweise Schlangen oder Ratte. Bewerber suchen sich also ein Tier aus, dem überwiegend positive Eigenschaften zugeschrieben werden und gehen auf die, die zur eigenen Person passen, kurz ein.

„Was sind Ihre Hobbys?“ Kein Problem, denkst du und beginnst mit der Aufzählung: Kitesurfen, Mountainbiken, Schach... Hobbys sind schließlich Aktivität und erfordern Engagement. Doch genau da liegt der Casus knacksus: Es ist Engagement außerhalb des Jobs. Die Anschlussfrage kann lauten: „Und wie wollen Sie bei diesen Hobbys Ihren anspruchsvollen Job erfüllen?“ Deshalb besser nicht zu viele (zeitfressende) Hobbys angeben – und am besten auch eins, das als Ausgleich zum Job durchgeht.

Misserfolge und (ehrliche) Freunde

„Was war Ihr größter Erfolg und was Ihr größter Misserfolg?“ Erfolge sollten Bewerber nicht aus Bereichen wählen, die überhaupt nichts mit dem künftigen Job zu tun haben oder sogar darauf hindeuten könnten, dass man sich eigentlich für vieles andere als die ausgeschriebene Stelle interessiert. Nur bei Misserfolgen ist es ratsam, in andere Bereiche auszuweichen. Trotzdem sollte ein Bezug zur Arbeitswelt bestehen und ein positiver Lerneffekt aus dem (kleineren) Misserfolg benannt werden können.

„Was hat Ihnen im Praktikum bei Firma XY nicht gefallen?“ Kein (zukünftiger) Arbeitgeber hört es gern, wenn der Kandidat einen ehemaligen Arbeitgeber schlecht macht. Wichtig ist es hier, die positiven Punkte im Praktikum herauszustellen und negative Dinge (sofern es sie gab) eher beiläufig darzustellen – wiederum mit dem Hinweis auf die dabei erzielten Lerneffekte.

„Wie würden Freunde und Bekannte Sie beschreiben?“ Sehr gefährlicher Augenblick – denn Freunde und Bekannte kennen auch Schwächen, echte Schwächen. Souveräne Bewerber haben hier eine wohlwollend-kritische Beschreibung eines (fiktiven) Freundes zur Hand, die nicht allzu viel Negatives sagt, aber auch nicht so unglaubwürdig daherkommt, weil sie ausschließlich positive Dinge enthält.

Überstunden und Vorbilder

„Wie flexibel sind Sie bei Überstunden und Wochenendarbeit?“ Das ist die glasklare Frage nach der persönlichen Einsatzbereitschaft. Hier empfiehlt sich eine Antwort, die der Wirklichkeit sehr nahekommt. Wer keine Wochenendarbeit leisten kann, etwa wegen Kindern oder der Betreuung von Familienmitgliedern, sollte darüber klar reden. Außerdem sind das Wochenende und die Freizeit natürlich auch dazu da, Körper und Geist eine Erholungspause zu gönnen – um danach wieder gestärkt an die Arbeit gehen zu können.

„Welche Vorbilder haben Sie?“ Der Hintergrund der Frage ist, ob sich ein Bewerber Gedanken über berufliche Ziele gemacht hat, die ein anderer schon in besonderer Weise erreicht hat – eben das Vorbild. Steve Jobs und Bill Gates sind Vorbilder, die auch gegen Widerstände sehr erfolgreich Unternehmer waren. Walt Disney ebenfalls. Absolventinnen sollten natürlich auch erfolgreiche Frauen als Vorbild nennen (können). Vorbilder können nicht nur aus der Unternehmenswelt kommen, sondern auch aus dem Sport oder Kulturbereich (sofern sie es wirklich sind). Hauptsache, sie haben Außergewöhnliches geleistet.

„Können Sie uns ein wenig über sich selbst erzählen?“ Häufig wird diese Frage als die eigentliche Killerfrage im Bewerbungsgespräch bezeichnet. Ein souveräner Bewerber kann hier eine kurze Zusammenfassung seiner Stärken, Leistungen und beruflichen Ziele liefern. Abschweifende Ausführungen, die keinen Bezug zum angestrebten Job herstellen, lassen auf einen inkompetenten oder unkonzentrierten Bewerber schließen. Und das ist wirklich das Allerletzte, was man will.

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