Nicht alle Soft Skills kommen beim Arbeitgeber gut an. Auch im Vorstellungsgespräch, Assessment-Center und Job sind bestimmte Skills gefragt. Was Soft Skills und Hard Skills überhaupt bedeuten? Wir haben dir eine Definition zusammengefasst, sowie die wichtigsten Skills in einer Liste aufgezählt. Zudem kannst du mit unseren Beispielen herausfinden, welche Soft Skills beim Chef gut ankommen.
Soft Skills sind außerfachliche bzw. fachübergreifende Kompetenzen und Fähigkeiten. In der Regel sind damit charakteristische Eigenschaften der Persönlichkeit gemeint, die auch einen Einfluss auf dein soziales Umfeld haben können. Darunter fallen soziale, methodische und persönliche Kompetenzen, die meist nicht oder nur sehr schwer erlernbar sind.
Hard Skills hingegen sind Kompetenzen, die zum Beispiel durch Bildungseinrichtungen, wie Universitäten oder Fachhochschulen, vermittelt werden. Die fachlichen Qualifikationen sind demnach erlernbar und für den beruflichen Werdegang von Bedeutung. Urkunden, Zeugnisse oder andere Leistungsnachweise sind praktisch das Aushängeschild der Hard Skills.
Deine Bewerbungsmappe kann so einiges über deine Soft Skills und Hard Skills verraten. Alleine der Schreibstil deiner Bewerbung gibt der Personalabteilung Auskunft über deine Soft Skills. Hebst du dich mit dem Stil von anderen Bewerbern ab, kann das auf deine Kreativität hindeuten. Auch dein Ehrgeiz kann sich im Anschreiben bemerkbar machen. Recruiter:innen erkennen nämlich, ob sich jemand Mühe beim Schreiben gemacht hat - das macht die langjährige Erfahrung.
Im Lebenslauf kannst du deine Skills besonders gut zum Einsatz bringen. Dein beruflicher Werdegang, sowie deine praktischen Erfahrungen, sind ebenfalls ein Zeichen deiner Selbstdisziplin. Hast du beispielsweise zahlreiche Praktika im Marketing-Bereich gemacht und bewirbst dich nun für einen Job als Marketing Manager, zeichnet das dein Interesse und deine Neugierde aus. Hast du Weiterbildungen gemacht, deutet das auf deine Offenheit und Zielstrebigkeit hin. Was auch immer gut im CV ankommt, ist soziales Engagement. Das unterstreicht dein Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen Menschen oder der Umwelt (soziale Kompetenz). Je nachdem im welchem Bereich du dich ehrenamtlich engagierst, kann die Angabe im Lebenslauf zusätzlich deine Verlässlichkeit, Selbstständigkeit, sowie dein Organisationstalent, betonen. Deine Hard Skills kommen in der Regel im Lebenslauf zur Geltung - wenn du nicht schon die Wichtigsten im Anschreiben erwähnt hast. Konzentriere dich am Besten nur auf Qualifikationen, die für den Job relevant sind. In den Kategorien “Sprachkenntnisse” und “EDV-Kenntnisse” kannst du also punkten. Du kannst der Bewerbung auch Bescheinigungen deiner Qualifikationen beifügen - ob das für deine Bewerbung hilfreich ist, musst allerdings du abschätzen.
Soft Skills kann man, anders als Hard Skills, nur schwer im Vorstellungsgespräch nachweisen. Zwar werden sie fast immer in der Jobbeschreibung verlangt, aber wie kannst du Recruiter:innen von deinen Soft Skills überzeugen?
Die beste Möglichkeit, deine Soft Skills zu präsentieren ist, wenn du aufgefordert wirst, dich vorzustellen und deinen Lebenslauf kurz und knapp wiederzugeben. Betreibst du beispielsweise Mannschaftssport, kannst du im Gespräch deine Teamfähigkeit und deinen Ehrgeiz zur Aussprache bringen. Wirst du gefragt, was deine Haupttätigkeiten in deinem letzten Job waren, kannst du z.B. deine selbstständige Arbeitsweise zum Ausdruck bringen, indem du dem oder der Recruiter:in von einem eigenständigen, abgeschlossenen Projekt erzählst. Des Weiteren könntest du sagen, dass du fest davon überzeugt bist, dass man große Ziele nur zusammen im Team erreichen kann, du gut mit Kritik umgehen kannst und stets kompromissbereit bist.
Wirst du nach deinen Stärken und Schwächen gefragt, kannst du ebenfalls deine Soft Skills betonen. Wie du deine Schwächen in Stärken umwandeln kannst, erfährst du übrigens hier. Auch Fragen, wie “Warum sollten wir und für Sie entscheiden?” oder “Wie würde Sie in einer bestimmten Situation handeln?”, sind eine gute Möglichkeit, von deinen Soft Skills zu überzeugen. Welche Antworten du auf diese Fragen parat haben solltest, kannst du hier nachlesen.
Aber: Gebe nur das von dir preis, wovon du überzeugt bist, dass es dir beim Bewerbungsgespräch und im neuen Job hilfreich sein wird. Und: erzähle nie etwas über dich, was nicht der Wahrheit entspricht. Damit tust du dir keinen Gefallen. Recruiter:innen merken schnell, ob das, was du gesagt hast, gelogen ist. Und den Job bist du dann auch ganz schnell wieder los.
Im Assessment-Center werden vor allem deine Soft Skills mithilfe von Verhaltens- und Persönlichkeitstests auf die Probe gestellt. Hier kommt es beispielsweise auf deine persönliche Kompetenzen an. Dazu zählt dein Selbstvertrauen und dein Ehrgeiz. Aber auch auf deine soziale Kompetenz kommt es an. Wie gehst du mit anderen Menschen um, kannst du gut im Team arbeiten und kannst du dich gut in andere Menschen hineinversetzten? All das wird im Assessment-Center überprüft. Schließlich wird es deinem Arbeitgeber wichtig sein, ob du menschlich in das Unternehmen passt. Die dritte Fähigkeit bezieht sich auf deine Methodenkompetenz. Hierbei wird zum Beispiel getestet, wie du mit plötzlich auftretenden Problemen umgehst und wie schnell du eine Lösung findest. Aber auch der Umgang mit Materialien oder Medien, sowie deine Arbeitsweise sind von Bedeutung.
Auch im Job spielen Hard und Soft Skills eine große Rolle. Dabei spielt es keine Rolle, ob du in der IT-, Marketing-, Consulting- oder HR-Abteilung tätig bist. Jede Person, die in einem Unternehmen beschäftigt ist, trägt kontinuierlich zum Arbeits- und Betriebsklima bei. Es ist wichtig, das alle Kolleg:innen an einem Strang ziehen und mit konstruktiver Kritik umgehen können. Es kann nicht an allen Tagen gut laufen, allerdings sollte jeder einen kühlen Kopf behalten können. Belastbarkeit ist das A und O in einem Betrieb. Jede Person macht Fehler, das ist auch vollkommen okay. Das Eingestehen von Fehlern ist definitiv ein Zeichen von Stärke, Verantwortungsbewusstsein und Selbstbewusstsein. Allerdings fällt es nicht jedem leicht, seinen Fehler einzugestehen. Aber keine Sorge, das kann man mit der Zeit lernen.
Viele Unternehmen, beispielsweise im Vertrieb oder Einzelhandel, haben regelmäßig Team-Meetings, um Strategien und Lösungswege zu besprechen. Das erfordert Verlässlichkeit, Kommunikationsbereitschaft und Teamfähigkeit. Nicht selten kommt es in Meetings vor, dass man gemeinsam nach einer Lösung für ein Problem sucht. Hier kommt wieder die Methodenkompetenz zum Einsatz.
Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Kritikfähigkeit
Verlässlichkeit, Pünktlichkeit
Verantwortungsbewusstsein
Emotionale Intelligenz
Teamfähigkeit, Kommunikationsbereitschaft, Menschenkenntnis
Belastbarkeit, Stressresistenz
Zielstrebigkeit, Selbstdisziplin
Selbstständigkeit
Problemlösungskompetenz
Organisationstalent, Zeitmanagement
Selbstreflexion
Offenheit
Kreativität
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