Berufsbegleitendes Studium: Bist du bereit dafür?

Wenig Freizeit, Doppelbelastung – aber auch Weiterbildungsmöglichkeiten und die Aussicht auf eine Führungsposition: Die Entscheidung für ein berufsbegleitendes Studium ist nicht leicht. Wir haben für dich die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.

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Wenn du bereits im Berufsleben stehst, fehlt dir neben der Praxis vielleicht theoretischer Input – in Form von Vorlesungen, Fachbüchern und Prüfungen – um dich fachlich weiterzubilden, aber auch, um dich für eine höhere Position zu bewerben. Ein berufsbegleitendes Studium kann dann das Richtige für dich sein. Doch welche Voraussetzungen musst du mitbringen und was kannst du überhaupt berufsbegleitend studieren?

Welche Voraussetzungen solltest du für ein berufsbegleitendes Studium mitbringen? 

Neben ausreichender Motivation, Selbstdisziplin und dem Wunsch, dich für höhere Positionen zu qualifizieren, solltest du – für ein Masterstudium – einen Bachelorabschluss mitbringen. Außerdem werden oft mindestens ein Jahr Berufserfahrung und gute Englischkenntnisse erwartet.

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Kannst du alle Fachrichtungen berufsbegleitend studieren?

Noch werden nicht alle Vollzeitstudiengänge auch berufsbegleitend angeboten. Das Angebot wird aber stetig ausgebaut. In den Wirtschaftswissenschaften werden die meisten berufsbegleitenden Studiengänge angeboten, gefolgt von den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Auch im Pflege-, Gesundheits-, und Sozialwesen kannst du einen berufsbegleitenden Bachelor oder Master absolvieren.

Schwieriger wird es bei den Geisteswissenschaften. Zwar gibt es auch in diesem Gebiet berufsbegleitende Studiengänge wie Philosophie oder Journalistik, ein Sprachstudium – Germanistik, Romanistik, Anglistik – gibt es in Deutschland bislang aber noch nicht.

Welche Formen des berufsbegleitenden Studiums gibt es?

Bei einem berufsbegleitenden Studium hast du verschiedene Modelle zur Auswahl: von Abendstudium über Fernstudium bis zum Wochenendstudium. Welche Form die richtige für dich ist, hängt von der Uni und dem Unternehmen ab, bei dem du angestellt bist. Aber auch du selbst solltest dir überlegen, welche Form am besten zu dir passt. Bei einem Abendstudium heißt es nach der Arbeit: Weiter geht’s an die Uni – und das für etwa drei bis vier Stunden. Manchmal ist noch ein zusätzlicher Tag am Wochenende fürs Studium vorgesehen.

Das ist nicht jedermanns Sache. Entscheidest du dich für ein berufsbegleitendes Fernstudium, kannst du dir die Zeit zum lernen selbst einteilen. Beim Wochenendstudium verbringst du mehrere Wochenenden pro Jahr an der Uni und arbeitest unter der Woche wie gewohnt im Unternehmen.

Zum lernen kommst du beim berufsbegleitenden Studium meist am Wochenende oder abends nach der Arbeit. Manche Unternehmen bieten auch Sonderurlaub, wenn es auf die Prüfungen zugeht.

Muss das Studium etwas mit deinem Job zu tun haben?

Bei den meisten Berufstätigen, die sich für ein berufsbegleitendes Studium entscheiden, knüpft das Studium an den Job an. Oft wollen sie sich in ihrem Fachgebiet weiterbilden und spezialisieren. Auch die Chance auf eine höhere Position im Unternehmen ist für viele ein Anreiz, in ihrer Freizeit wieder Fachbücher zu wälzen und Prüfungen abzulegen.

Wichtig ist: Zwar kannst du berufsbegleitend auch etwas studieren, das nichts mit deiner derzeitigen Tätigkeit zu tun hat. Eine Umschulung zu einem komplett neuen Beruf wie Arzt oder Rechtsanwalt ist aber nicht möglich. Das Studium würde dann ausschließlich deinem privaten Interesse dienen.

Welche Unis und Unternehmen bieten ein berufsbegleitendes Studium an?

Mittlerweile bieten immer mehr Unis und Fachhochschulen berufsbegleitende Studiengänge an. Auch viele Unternehmen entscheiden sich dafür, mit Unis zu kooperieren und ihre Mitarbeiter bei der Weiterbildung zu unterstützen.

Ein Beispiel ist die Telekom, die insgesamt neun Kooperationshochschulen hat, unter anderem die Steinbeis-Hochschule Berlin oder die AKAD University. Zurzeit sind bei der Telekom 13 Bachelor- und 14 Masterstudiengänge in unterschiedlichen Fachrichtungen möglich. Ein weiteres Unternehmen, bei dem du mit Unterstützung berufsbegleitend studieren kannst, ist Deloitte.

Wie kannst du ein berufsbegleitendes Studium finanzieren?

Genau wie ein Vollzeitstudium kostet natürlich auch ein berufsbegleitendes Studium Geld. Einen konkreten Betrag zu nennen, ist schwierig. Die Kosten hängen von der Art der Hochschule, der Fachrichtung und von unterschiedlich hohen Studiengebühren ab. Das Kostenspektrum reicht von wenigen Hundert bis zu mehreren Tausend Euro.

Eine Möglichkeit, dir dein Studium zu finanzieren, sind Stipendien. Auch ein Gespräch mit deinem Arbeitgeber kann helfen. Wenn er aus dir einen besser qualifizierten Mitarbeiter machen will – und sein Unternehmen damit bereichert – ist es möglich, dass er dich finanziell unterstützt.

Manche Arbeitgeber gewähren einen Kredit. Andere übernehmen die gesamten Kosten oder zumindest einen Teil. Aber: Keine Leistung ohne Gegenleistung. Unterstützt dein Arbeitgeber dich beim berufsbegleitenden Studium, erwartet er meist, dass du dich für eine bestimmte Zeit ans Unternehmen bindest. Bekommst du weder ein Stipendium noch Unterstützung durch deinen Arbeitgeber, bleibt dir noch die Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen.

Ist ein berufsbegleitendes Studium das Richtige für dich?

Mach dir klar: Ein berufsbegleitendes Studium ist kein Zuckerschlecken. Wenn du dich brennend für einen Fachbereich interessierst und dir vorstellen kannst, für einige Jahre in Freizeit, Partnerschaft und im Familienleben zurückzustecken, kann sich die Doppelbelastung für dich lohnen.

Verzichtest du aber ungern auf deine Freizeit und willst auch keine höhere Position im Job, könnte ein berufsbegleitendes Studium für dich anstrengend und eher zur Qual werden. Dann heißt es: Lass lieber die Finger davon.

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