Lohnt sich der Einstieg in die IT-Branche? Die Antwort ist eindeutig: Ja! Für die Studie Job-Trends haben Staufenbiel Institut und Kienbaum knapp 300 Unternehmen gefragt, wen sie suchen, welche Anforderungen sie stellen und wie viel sie zahlen. Informatiker kommen dabei richtig gut weg.
Deutschlands Arbeitgeber suchen IT-Spezialisten: 66 Prozent der befragten Unternehmen haben Bedarf an Informatikern, damit liegt diese Fachrichtung hinter Wirtschaftswissenschaftlern auf Platz zwei – und es ging deutlich nach oben: Im Vorjahr lag der Wert noch bei 52 Prozent.
Vermutlich ist der positive Trend damit noch lange nicht am Ende, der Bedarf an IT-Experten wird durch die zunehmende Digitalisierung weiter steigen.
In Zahlen bedeutet folgendes: 86.000 Stellen für IT-Fachkräfte waren Ende 2020 unbesetzt. Im Jahr 2019 waren 124.000 und 2018 82.000 Stellen für ITler unbesetzt.
Jobs für Informatiker gibt es natürlich hauptsächlich im Bereich IT/Telekommunikation, doch auch in anderen Branchen sind die Chancen gut. Vor allem im Consulting: Über 65 Prozent der Beratungsunternehmen sind auf der Suche nach Informatikern. und Accenture zum Beispiel schreiben häufig attraktive Stellen für IT-Experten aus.
In der Automotive-Branche sind es fast 70 Prozent, hier spielen vor allem die Themen Smart Car und vernetztes Fahren eine große Rolle. Um innovative Fahrtechniken anbieten zu können, brauchen Unternehmen spezialisierte Informatiker. Es muss also nicht immer das klassische IT-Unternehmen sein – Spezialisten können sich im Idealfall selbst aussuchen, welche Branche sie am meisten reizt.
Parallel dazu werden in der IT-Sparte Absolventen anderer Fachrichtungen gebraucht: So haben über 75 Prozent der Unternehmen Bedarf an Wirtschaftswissenschaftlern, knapp 45 Prozent sind auf der Suche nach Ingenieuren.
Was zählt bei Bewerbungen in der IT-Branche am meisten? Die befragten Arbeitgeber legen besonders viel Wert auf die Abschlussnote, sie ist für 45 Prozent wichtig oder sehr wichtig.
Rund 40 Prozent wünschen sich einen Master-Abschluss als Ergänzung zum Bachelor, über 25 Prozent legen viel Wert auf die Einhaltung der Regelstudienzeit. Der Ruf der Hochschule ist nur für etwas über 15 Prozent der befragten IT-Unternehmen wichtig oder sehr wichtig.
Mit Blick auf die Zusatzqualifikationen sind Englischkenntnisse das relevanteste Kriterium. 85 Prozent der Unternehmen aus der IT-Branche finden sie bei Einsteigern wichtig oder sehr wichtig.
Dahinter folgen Praktika (knapp 70 Prozent), Berufserfahrung (über 65 Prozent) und Auslandserfahrung (über 20 Prozent). Sonstige Fremdsprachenkenntnisse und ehrenamtliches Engagement sind nur für knapp 20 Prozent der Arbeitgeber wichtig oder sehr wichtig.
Natürlich wird von Informatikern insbesondere IT-Kompetenz erwartet. In der Regel werden folgende Anforderungen gestellt:
Im Bereich der Netzwerkkenntnisse zählt vor allem Security (für fast 70 Prozent der Unternehmen), bei Anwendungsprogrammen Office (knapp 90 Prozent), bei Betriebssystemen Windows (rund 85 Prozent).
Wenn es um Datenbankkenntnisse geht, erwarten fast 80 Prozent der Arbeitgeber den Umgang mit MS SQL Servern, dicht gefolgt von MySQL (rund 75 Prozent). Bei den Programmiersprachen kommt es Arbeitgebern in erster Linie auf C/ C++ (über 80 Prozent) und Java/Java EE (über 60 Prozent) an.
Weitere Kenntnisse, die von Vorteil sind, sind der Umgang mit nodeJS, C#, PHP, SQL, iOS/Android, Scrum oder Kanban.
Doch für den Traumjob reichen all diese Qualifikationen nicht aus – auch die Soft Skills sind entscheidend. Personaler legen vor allem Wert auf Eigeninitiative/Einsatzbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit sowie Ergebnis-/Leistungsorientierung. Bei all diesen Soft Skills gaben mehr als 90 Prozent der Befragten an, sie wichtig oder sehr wichtig zu finden.
Sind alle Anforderungen erfüllt, müssen Bewerber sich noch gegen die Konkurrenz durchsetzen: Dabei gucken knapp 75 Prozent der Befragten zuerst auf den Lebenslauf und entscheiden so, wer von den vielen Bewerbern besonders qualifiziert ist.
Bei K.-o.-Kriterien liegen Rechtschreibfehler auf dem ersten Platz: Sie führen in 60 Prozent der Personalabteilungen dazu, dass eine Bewerbung sofort aussortiert wird.
Für viele Einsteiger die wichtigste Frage: Wie viel Geld gibt’s für meine Arbeit? Bei Informatikern liegt das üblichste Einstiegsjahresgehalt (54 Prozent) bei 42.900 bis 49.200 Euro.
Als Spitzengehalt sind 69.000 bis 86.000 Euro drin – allerdings ist so viel nicht bei allen Unternehmen zu holen. Um dieses Gehalt zu bekommen, musst du mindestest eine Stelle als Senior-Informatiker haben.