Dein Praktikum rückt immer näher – und damit die Unsicherheit: Wie verhalte ich mich an meinem ersten Praktikumstag? Und was mache ich, wenn mir das Praktikum nicht gefällt? Wir haben die wichtigsten Tipps zum Praktikum.
Du hast deinen Praktikumsvertrag in der Tasche, der erste Tag in der neuen Firma steht vor der Tür. Damit alles glatt läuft, erleichtern dir unsere Tipps die Vorbereitung und den ersten Tag.
Kleider machen Leute, das gilt auch für Praktikanten. Auch dafür gibt es Regeln. Denn ein Praktikum ist nicht nur eine gute Chance, um Erfahrungen zu sammeln, sondern auch um Kontakte für deine Karriere zu knüpfen. Darum solltest du den bestmöglichen Eindruck hinterlassen. Dresscode und Kleidung hängen natürlich immer auch von der Branche ab. Bei der Bank ist Anzug oder Kostüm meist Pflicht. Mache dich im Vorfeld schlau, welche Kleiderordnung angemessen ist – und zieh dich im Zweifelsfall an deinem ersten Praktikumstag lieber etwas schicker an.
Betriebsabläufe und Zusammenhänge verstehst du am schnellsten, wenn du Fragen stellst. Positiver Nebeneffekt: Durch Fragen signalisiert du Interesse und Engagement. Allerdings können zu viele Frage den Eindruck erwecken, unbeholfen zu wirken. Manchmal hilft auch eine einfache Google-Suche. Stelle kluge und überlegte Fragen. Nicht die Quantität, sondern die Qualität deiner Fragen entscheidet, wie du beim Chef und Kollegen wahrgenommen wirst.
Meistens stellt sich diese Frage nicht. Oft steht Praktikanten ein Betreuer zur Seite, der sie bei einem Rundgang durch die verschiedenen Abteilungen führt und den Kollegen vorstellt. Sollte das bei dir nicht der Fall sein, geh einfach auf die Kollegen zu und stelle dich kurz vor. Prinzipiell gilt: Sei freundlich, sei du selbst, offen, kommunikativ und interessiert. Bedanke dich bei den Kollegen für die Zeit, die sie für dich aufgebracht haben. Und nimm dich nicht zu wichtig, denn gerade in der Anfangsphase deines Praktikums, in der dir interne Prozesse nahegelegt werden, bist du für deine Kollegen eher eine zeitraubende Belastung als eine Bereicherung.
In erster Linie dienen Praktika dazu, das, was du im Studium gelernt hast, in die Praxis umzusetzen, zu vertiefen und erste Berufserfahrungen zu sammeln. Gleichzeitig unterstützt du deine Kollegen. Es kann durchaus vorkommen, dass Praktikanten anfangs mit kleineren, nicht wirklich weltbewegenden Aufgaben. Das ist kein Grund zur Beunruhigung. Gerade wenn du neu in einem Unternehmen bist, können die Kollegen deine Fähigkeiten noch nicht richtig einschätzen. Solltest du dich aber auf lange Sicht unterfordert fühlen, dann scheue dich nicht, nach angemessenen Aufgaben zu fragen. Damit unterstreichst du deinen Ehrgeiz und dein Interesse an der Firma und deren Arbeit.
Rechte und Pflichten von Praktikanten sind gesetzlich nicht geregelt und können variieren. Manche Unternehmen stellen Praktikanten ohne Praktikumsvertrag ein. Mit einem schriftlichen Praktikumsvertrag bist du auf der sicheren Seite, für den Fall, dass während des Praktikums (rechtliche) Probleme auftreten sollten.
Du hast dich auf mehrere Praktikumsplätze beworben und zwei Zusagen erhalten? Nun stehst du vor der unangenehmen Aufgabe, Absagen zu erteilen. Keine Sorge, das kannst du bequem per E-Mail erledigen. Natürlich kannst du die Absage kurz und unpersönlich halten und mit „privaten Gründen“ oder Ähnlichem begründen. Empfehlenswert ist das aber nicht. Spiele mit offenen Karten. Bedanke dich freundlich für das Angebot und stelle klar, dass du dich auf mehrere Stellen beworben hast, aber einen anderen Praktikumsplatz bevorzugst, da sich das Aufgabengebiet mehr mit deinen beruflichen Zukunftsvorstellungen deckt. Das klingt authentisch. Erwähne bei grundsätzlichem Interesse, dass du dir trotz deiner Absage eine gemeinsame künftige Zusammenarbeit vorstellen könntest.
Das Praktikum erfüllt deine Erwartungen nicht? Du quälst dich jeden Tag zu deinem Arbeitsplatz? Auch wenn Frust im Jobleben ab und zu normal ist: So soll es im Praktikum nicht laufen! Vorzeitiges Aufgeben ist aber meist die schlechteste Lösung. Das Praktikum ist nicht nur eine gute Chance, um praktische Erfahrungen zu sammeln, sondern auch um die eigenen Grenzen auszutesten. Im Job wirst du ebenfalls auf Herausforderungen stoßen, die dir nicht immer Spaß machen werden. Nutze die Praktikumszeit, um über dich hinauszuwachsen.
Für den Fall, dass dich die anstehenden Aufgaben unter- oder überfordern oder sich inhaltlich überhaupt nicht mit deiner Ausbildung decken, solltest du das Problem am besten offen ansprechen. Erdrückt dich die zu große Verantwortung oder hast du Angst, etwas falsch zu machen? Auch das gilt es offen anzusprechen: Die Verantwortung liegt immer beim Unternehmen und beim für dich zuständigen Mitarbeiter. Praktikanten sind im Prinzip Auszubildende, die Fehler machen dürfen, ohne Konsequenzen zu befürchten.
Du fühlst dich nach wie vor fehl am Platz, obwohl du Probleme offen angesprochen hast? Meistens sind Kündigungsbedingungen und Probezeiten im Praktikumsvertrag geregelt. Sollte das bei dir nicht der Fall sein, suche deinen Vorgesetzten auf und bemühe dich um eine einvernehmliche Lösung.