Zu den Klassikern an den Unis zählen BWL, Jura und Maschinenbau. Zu langweilig? Dann bist du vielleicht eher der Typ für einen wirklich ausgefallen Abschluss. Die fünf skurrilsten Studiengänge der Welt.
Wäre die Meldung zwei Monate früher erschienen, hätte sie wohl jeder für einen Aprilscherz gehalten: Die altehrwürdige University of Cambridge ließ im Juni 2015 verlauten, sie suche einen Lego-Professor. Was nach Nonsens aus dem Kinderzimmer klingt, war durchaus ernst gemeint. Denn die Klötzchen-Professur ist an der Fakultät für Erziehungswissenschaften angesiedelt und mit einem eigenen Forschungsinstitut ausgestattet. Los geht es Mitte Oktober. Dann wird im Lego-Studium zum Thema "Spiel in Erziehung, Entwicklung und Lernen" gelehrt und geforscht.
Der Lego-Lehrstuhl ist längst nicht das einzige Studium, das ziemlich skurril anmutet. Oder hättest du gedacht, dass du einen Master in Männlichkeit machen kannst? Ab 2017 machen sich Studenten an der New Yorker Stone Brook University daran, zum Kern der Männerwelt vorzustoßen. Im Studium am Center for the Study of Men and Masculinities geht es darum, wie unterschiedliche Gruppen von Männern Maskulinität wahrnehmen, um politische, kulturelle und soziale Unterschiede. Die bisherigen Kurse über Maskulinität waren übrigens ausgeglichen besucht, je 50 Prozent Frauen und Männer.
Wie viele Männer im Oktober den neuen Kosmetik-MBA an der französischen Modeschule IFA Paris belegen werden, wissen wir nicht. Auf jeden Fall könnten sie damit eine Karriere im Management eines Parfüm- oder Kosmetikunternehmen starten. Für Baptiste Andreani, Direktor der Modeschule, bietet der MBA freilich viel mehr. "Es handelt sich um eine einzigartige interkultutelle und interdisziplinäre Erfahrung für all diejenigen, die von der Welt der Düfte und Schönheit fasziniert sind." Ach ja, ein Hautpflegekurs für Männer ist auch im Programm.
Wenn ein Kosmetikstudium in Paris angeboten wird, gibt es für eine Eis-Uni natürlich keinen besseren Standort als Italien. Soviel Klischee muss schon sein. An der Gelato University von Bologna lernen Studenten aus aller Welt, wie man das perfekte Eis herstellt. Sie kommen aus Südamerika, Kanada, Taiwan oder Dänemark - 2014 immerhin 2.500 Studenten. Die Uni gibt es seit 2003 und gegründet hat sie ein großer Eismaschinen-Hersteller. Wie praktisch.
Wie weit es die Studenten mit ihren Abschlüssen in Lego, Männlichkeit, Kosmetik und Eis einmal bringen werden, könnten vielleicht die Absolventen eines anderen Studiengangs vorhersagen. Denn im beschaulichen Trossingen, südlich von Stuttgart, bildet Christoph Niederwieser seine Studenten im Astro-Management aus. Worum es dabei geht? Die Kombination von wirtschaftswissenschaftlichen Lehrmethoden mit astrologischen Studien. Klingt skurril, ist es wohl auch, zumal die praktische Anwendung im Berufsalltag im Fokus stehen soll. Aber wer weiß, sollte ich bald das beste Eis meines Lebens essen, hat der Gelato-Schöpfer das Rezept ja vielleicht unter einer günstigen Sternenkonstellationen ausgeheckt.