Dein Trainee-Programm neigt sich dem Ende zu. Und jetzt? Wir haben die Antworten auf deine Fragen rund um Karriereperspektiven, Übernahmechancen und Gehaltsverhandlung.
Immer mehr Unternehmen setzen auf Trainee-Programme, um qualifizierte Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen und auszubilden – und sie planen dabei langfristig: Mehr als die Hälfte aller Arbeitgeber bietet von Beginn an einen unbefristeten Vertrag. Vor allem große Konzerne wie BMW, Nestlé oder die Allianz ermöglichen ihren Nachwuchskräften – und sich selbst – diese Planungssicherheit. Aber was ist, wenn nicht?
Auch wenn dein Arbeitgeber zur anderen Hälfte gehört, musst du dir keine Sorge machen: Die Übernahmechancen für Trainees sind grundsätzlich gut. Einige Unternehmen entscheiden nach einem Jahr, ob sie einen Trainee nach Ablauf des Programms übernehmen werden, viele Arbeitgeber treffen die Entscheidung erst gegen Ende der Trainee-Ausbildung. Die meisten Unternehmen bieten ihren Trainees jedoch eine Folgeanstellung an, insgesamt sind deine Chancen auf eine Übernahme nach dem Trainee also sehr gut.
Ist dein Vertrag befristet, solltest du jedoch früh genug – am besten sechs Monate vor Ablauf des Programms – um ein Gespräch bitten, um zu klären, wie es weitergeht. Wenn keine Übernahme nach dem Trainee-Programm in Aussicht ist, hast du so genug Zeit, dich nach anderen Stellen umzuschauen. Ist dein Vertrag befristet, solltest du jedoch früh genug – am besten sechs Monate vor Ablauf des Programms – um ein Gespräch bitten, um zu klären, wie es weitergeht. Wenn keine Übernahme nach dem Trainee-Programm in Aussicht ist, hast du so genug Zeit, dich nach anderen Stellen umzuschauen. Sicherheitshalber solltest du dich auch beim Arbeitsamt melden – und zwar drei Monate, bevor dein aktueller Vertrag endet, sonst hast du kein Anrecht auf Arbeitslosengeld.
Bevor du deinen neuen Arbeitsvertrag unterschreibst, solltest du dein Gehalt neu verhandeln – schließlich steht dir nach Abschluss dieser Zusatzausbildung auch mehr zu als einem Absolventen, der frisch von der Uni kommt. Welches Gehalt nach dem Trainee-Programm möglich ist, hängt von Branche und Unternehmensgröße ab. Dein Trainee-Gehalt ist insofern ein guter Anhaltspunkt für die Gehaltsverhandlung. Manche Unternehmen haben von vorneherein festgelegt, wie viel mehr sie ihren Fachkräften nach dem Trainee-Programm bezahlen. So legt die DZ-Bank pauschal 5.000 Euro drauf. Auch bei Nestle ist die erste Gehaltserhöhung nach dem Trainee-Programm fix und nicht verhandelbar. Außerdem solltest du ein Trainee-Zeugnis einfordern: Auch wenn du im Unternehmen bleibst, ist es für spätere Bewerbungen gut, ein spezielles Zeugnis über das Trainee-Programm zu besitzen – und das wird am besten direkt im Anschluss ausgestellt.
Ob du dich durch dein Trainee-Programm bereits auf eine bestimmte Abteilung oder Zielposition festlegst, hängt in erster Linie davon ab, ob du eher eine generalistische oder eine fachspezifische Ausbildung durchlaufen hast.
Während einige Unternehmen spezialisierte Trainee-Programme anbieten, mit denen du dich für einen Themenbereich entscheidest, bieten allgemeine Programme eine gute Möglichkeit, sich erst einmal zu orientieren. Die Bayern LB beispielsweise stellt es ihren Trainees frei, erst einmal die unterschiedlichen Abteilungen der Bank kennenzulernen. Erst im Laufe des Programms musst du dich entscheiden, ob dein Schwerpunkt eher im Risk Management oder im Finance und Accounting liegt. Wer hingegen schon weiß, dass Risk Manager sein Traumjob, kann sich von Anfang an auf diese Zielposition festlegen.
Wenn du einen Jobwechsel nach dem Trainee-Programm anstrebst, kannst du deinen Vertrag – wenn er unbefristet ist - ganz regulär kündigen und dich umorientieren. Doch auch Unternehmen wollen etwas davon haben, dass sie Trainees einstellen und viel Zeit und Geld in die Ausbildung investieren. Möglicherweise möchten sie also verhindern, dass sich die vielversprechenden Mitarbeiter direkt einen anderen Job suchen. Deshalb solltest du dir deinen Arbeitsvertrag noch einmal genau ansehen, ob dort irgendwelche Klauseln festgelegt sind, die eine ordentliche Kündigung verhindern. Ist das der Fall, musst du dich mit deinem Arbeitgeber in einem Aufhebungsvertrag einigen.
War dein Vertrag von Anfang an befristet, kann niemand dein Wechseln nach dem Trainee-Programm verhindern. Denn dein Einstieg als Trainee bedeutet nicht, dass du dich für eine lange Zeit auf einen Arbeitsbereich oder eine Firma festlegst. Es ist eine Art, ins Berufsleben einzusteigen – nicht mehr und nicht weniger.
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