Zahlensalat, Bilanzwahnsinn, Korruptionsbekämpfung. Das alles gehört zum Job des Wirtschaftsprüfers. Wie Einstieg und Karriere abseits der Big 4 funktionieren.
Damit nicht plötzlich eine Unternehmenskrise vor der Tür steht ist nicht nur Kontrolle gefragt, sondern auch Hilfe. Wichtig ist also, auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden einzugehen und dabei auch immer die umfangreichen gesetzlichen Vorgaben zu beachten. Wer sein Handwerk in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung von der Pike auf lernen will, so heißt es im Allgemeinen, geht am besten zu den Big 4: Deloitte, , KPMG und PWC.
Nicht unbedingt: In mittelständischen Gesellschaften hat man als Absolvent oft genau so gute Karrierechancen. Und man fühlt sich nicht gleich wie der kleine Fisch im großen Ozean. Außerdem darf man früh das Wissen aus dem Portfolio der breitgefächerten Ausbildung auch anwenden. Denn hier ist man als Allrounder gefragt und wächst mit seinen Aufgaben. Zugepackt wird da, wo Bedarf besteht. Die Gefahr, sich in einer Spezialisation festzufahren, ist gering.In mittelständischen Gesellschaften sind die hierarchischen Strukturen auch flacher. Dadurch findet man für eigene Vorschläge und Ideen manchmal leichter ein offenes Ohr. In großen Unternehmen können eigene Ideen und Vorschläge auf dem Weg in die Chefetage leichter untergehen - wie manche Kommastelle in einer Bilanz, die der Wirtschaftsprüfer aber immer finden muss.
Wer Wirtschaftsprüfer werden will, braucht auf jeden Fall den Hochschulabschluss. Ein bestimmtes Studienfach wird laut Wirtschaftsprüferkammer nicht vorausgesetzt. Bevor man zur Prüfung als Wirtschaftsprüfer zugelassen wird, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie zum Beispiel mehrjährige Berufserfahrung.Wer Wirtschaftswissenschaften studiert und es später leichter beim Wirtschaftsprüfungsexamen haben will, kann seinen Fokus im Studium auf Wirtschaftsprüfung, betriebliche Steuerlehre und Steuerrecht richten. Mit einer bestandenen Prüfung als Steuerberater in der Tasche kann man eine verkürzte WP-Prüfung ablegen.
Früh übt sich und so ist ein Praktikum während des Studiums eine gute Gelegenheit, erste Erfahrungen zu sammeln und die Theorie aus den Vorlesungen in die Praxis umzusetzen. Wer dabei gute Arbeit leistet, hinterlässt einen guten Eindruck und hält sich eine Tür offen, für den ersten Job als Absolvent in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Das passende Praktikum, die Trainee-Stelle oder den ersten Job gibt es in der Jobbörse für Wirtschaftswissenschaftler.
1/2 Karriere abseits der Big 42/2 Interview mit Armin Weber von Ecovis