Niederlagen kennt jeder – und eigentlich mag sie keiner. Doch Frust hilft nicht. Was du aus dem Misserfolg lernen kannst und vier Regeln, an die du dich halten solltest, damit Schluss mit "Looser" ist.
Erfolg ist alles. Mit diesem Anspruch wachsen wir auf. Scheitern ist oft noch immer ein Stigma, ein Tabu. Niederlagen sind entmutigend. Sie kratzen am Selbstbild und beschädigen unser Image. Viele fürchten das Scheitern, weil sie sich plötzlich Selbstzweifeln gegenübersehen oder frustriert sind. Wer etwa an einer Aufgabe im Studium oder später im Job scheitert, hat immer auch den eigenen Imageverlust vor Augen. Doch jeder sollte aus Niederlagen etwas Positives für sich gewinnen und so drohende Schlappen künftig erkennen und abwenden.
Scheitern ist ein Prozess und hat eine Vorgeschichte. Es sind immer viele Schritte, die zur Niederlage führen. Wer daraus lernen und beim nächsten Mal denselben Fehler nicht wieder machen möchte, sollte nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Warnsignale sind immer schon vorher da.
Der Prozess des Scheiterns besteht aus drei Phasen. Und es gibt Handlungsmuster, die den Prozess des Scheiterns beschleunigen. In Phase eins, der Geisterfahrerphase, steht Verleugnen, Verdrängen, Ignorieren und Beschönigen im Mittelpunkt. Wer Veränderungen, Warnzeichen und Probleme nicht erkennen will oder kann, ist verunsichert, verliert sein Selbstvertrauen oder fühlt sich überfordert.
Wer sich in der zweiten Phase, der Selbstverleugnungsphase, befindet, ist bereits mittendrin im Scheitern. Dann ist alles von Aktionismus, Verdrängung, Frustration und Demotivation geprägt. In dieser Phase igeln sich viele ein oder flüchten vor dem Problem, suchen nach Schuldigen. Zwar beruhigt es ungemein, einen Schuldigen zu haben und ihm die Verantwortung zuzuschieben. Doch hilft es nicht dabei, das Scheitern aufzuarbeiten und daraus zu lernen.
In der letzten Phase des Scheiterns, der Feindbildphase, verleugnen und verdrängen Betroffene nach allen Regeln der Kunst. Resignation und Selbstaufgabe machen sich breit. Und die Suche nach einem Schuldigen geht weiter. Den Abschluss bildet der Zusammenbruch, die Insolvenz, das Burnout. Es ist die letzte Möglichkeit, um aus der Abwärtsspirale auszusteigen. Wer hier mit Erkenntnisgewinn punktet und bereit für Veränderungen ist, nimmt Scheitern als Wendepunkt wahr.
Doch selbst wer scheitert, muss deswegen noch keine Angst haben. Steht der Gescheiterte vor den Trümmern, hat er erneut die Chance, zu reflektieren und eine eingehende Fehleranalyse zu betreiben. Die Grundvoraussetzung dafür: Du musst Scheitern als solches annehmen und aus den Fehlern lernen wollen.
Ein guter Weg, um persönlich und beruflich zu lernen und sich damit durch das Erlebte weiterzuentwickeln, ist der Schritt zur Seite. So können Menschen das Erlebte aus einer emotional distanzierten, aber aufmerksamen Perspektive betrachten. Wer Fehler und ihre Ursachen erkennt, legt die Basis für neue Ziele mit einem gesunden Sinn für Realismus.
Und hier noch die vier goldenen Regeln gegen das Scheitern: