Der LL.M. ist eine beliebte Zusatzqualifikation und vor allem bei großen, international tätigen Kanzleien gern gesehen. Der Titel kann sogar die entscheidende Nasenlänge sein, die ein Jurist seinen Mitbewerbern voraus sein muss.
In Deutschland arbeiten mehr als 160.000 Rechtsanwälte - Tendenz steigend. Zudem ist durch die universitäre Schwerpunktprüfung, die Teil des ersten Staatsexamens geworden ist, die Zahl der Absolventen mit Prädikatsexamen gestiegen. Entsprechend hart ist der Wettbewerb um die Top-Jobs der Branche. Der Titel Master of Laws (LL.M.) kann da die entscheidende Nasenlänge sein, die ein Jurist seinen Mitbewerbern voraus sein muss.
Der Master of Law (LL.M.) erweitert die Berufsqualifikation, sagt Heinz-Ulrich Schmidt, Sonderbauftragter der Akkreditierungsagentur Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA). Er ist ein renommierter Hochschulabschluss und bringt besonders für Wirtschaftsjuristen Vorteile.
Egal ob in Deutschland oder in anderen Ländern: Die Qualität der einzelnen LL.M.-Programme schwankt stark. Juristen, die ein Aufbaustudium reizt, sollten die verschiedenen Angebote genau prüfen. Ein gutes Zeichen für Qualität ist es, wenn das LL.M.-Programm als eigenständiges Studium angeboten wird. LL.M.-Studenten sollten nicht einfach in Vertiefungsvorlesungen des normalen Jura-Studiums gesetzt werden, erklärt Stefanie Busch, Referatsleiterin bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Doch das zuverlässigste Qualitätskennzeichen für LL.M.-Studiengänge ist ein gültiges Siegel einer der Akkreditierungsagenturen. Bei der Akkreditierung wird die Qualität der Ausbildung überprüft, um international vergleichbare Leistungen zu sichern. Wurde ein LL.M.-Programm von einer bevollmächtigten Agentur akkreditiert, ist ein gesichertes Qualitätsniveau garantiert.
Seit 1998 gibt es in Deutschland den Akkreditierungsrat. Der Rat, als Stiftung organisiert, hat den Auftrag, Agenturen zu begutachten, die ihrerseits wiederum Studiengänge akkreditieren. Die Agenturen sowie die von ihnen akkreditierten Studiengänge, tragen im Falle einer erfolgreichen Begutachtung das Qualitätssiegel des Akkreditierungsrates.
Machen Rechtswissenschaftler ihren LL.M. im Ausland, erkennen Personalverantwortliche daran Weltoffenheit, Flexibilität und Fremdsprachenkenntnisse. Deswegen schätzen sie es, wenn Bewerber ihren Titel in einem anderen Land erworben haben. Aber auch die Namen der deutschen LL.M.-Programme zeigen, dass Studenten in Deutschland auf internationales Flair nicht verzichten müssen.
Da wird Intellectual Property Law, Real Estate Law und Mergers & Acquisitions gelehrt. Auch Kurse in englischer Sprache und Moot Courts in Fremdsprachen gehören zu einer guten Master-Ausbildung in Deutschland. Viele deutsche Hochschulen arbeiten mit Law Schools im Ausland zusammen. Häufig bieten sie Auslandssemester oder sogenannte Summer Schools in der vorlesungsfreien Zeit an. Und sowohl hier als auch im Ausland kommen die LL.M.-Studenten aus aller Herren Länder.
Die meisten Aufbaustudiengänge richten sich an Rechtswissenschaftler mit mindestens ersten Staatsexamen. Viele LL.M.-Angebote sprechen aber auch Absolventen anderer Studiengänge an und Bewerbungen von berufserfahrenen Rechtsanwälten sind ebenfalls gern gesehen. Die Teilnehmer der Master-Programme sind ein bunt gemischter Haufen von Berufseinsteigern, alten Hasen und Angehörigen anderer Berufe, die sich weiterbilden möchten. Diese Mischung macht es leicht, Beziehungen aufzubauen. Die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen ist wichtig, da ein LL.M.-Programm den Übergang ins Berufsleben darstellt, meint auch Stefanie Busch. Mit einem hochwertigen LL.M. können Juristen zeigen, dass sie weltgewandt und motiviert sind.
Egal, ob sie ihn in Deutschland, dem europäischen Ausland oder Übersee gemacht haben. Fremdsprachenkenntnisse, Soft-Skills, Spezialisierung – für ihre Karriere können Rechtswissenschaftler alles nutzen. So rät auch FIBAA-Mann Schmidt Studenten, die am Master of Laws interessiert sind: Machen Sie ihn!