Weiterführendes Studium für Ingenieure: Der Überblick

Du arbeitest bereits als Ingenieur und willst dich weiterbilden? Mit einem Aufbau-, Zusatz- oder Ergänzungsstudium kannst du oft mehr erreichen als mit dem klassischen Zweitstudium. Ein Aufbaustudium zum Thema Wirtschaft ist für Ingenieure ideal. Diese Möglichkeiten gibt es.

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Eins vorweg: Eine qualifizierte Weiterbildung kannst du nicht in zwei Wochen absolvieren: Wer sich für einen Aufbau-, Zusatz- oder Ergänzungsstudiengang entscheidet, muss mit zwei bis vier Semestern rechnen. Als Zugangsvoraussetzung wird meist ein Hochschulabschluss vorausgesetzt. Die Zielgruppen sind einerseits Absolventen, aber auch Young Professionals, die sich nach einigen Jahren Berufserfahrung umorientieren oder durch eine Weiterbildung ihrer Karriere noch einmal einen Kick geben wollen.

Studienprogramme: Aufbau, Zeugnis, Finanzierung

Modelle und Inhalte der Angebote variieren ebenso wie Kosten und Abschlüsse: Außer Vollzeitstudiengängen gibt es immer mehr Teilzeitprogramme und berufsbegleitende Formen, die als Abendstudium, am Wochenende oder als Fernstudium mit Präsenzblöcken absolviert werden. Häufig sind die Weiterbildungsangebote eine Kombination aus Präsenzwochen, Selbststudium und E-Learning-Einheiten. Für einige Angebote werden Studiengebühren fällig, daneben gibt es aber auch kostenfreie Studienprogramme. Informiere dich vorab, wie viel du für ein interessantes Studium zahlen musst und mach dir Gedanken über die Finanzierung, bevor du dich einschreibst. 

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Mit welchem Zeugnis du deine Weiterbildung abschließt, ist unterschiedlich. Einige Hochschulen vergeben bestimmte Abschlussgrade, wie etwa Bachelor oder Master of Engineering, andere stellen Zertifikate aus. Blickt man auf den Inhalt, werden wirtschaftswissenschaftliche Themen immer wichtiger. Laut unserer Studie JobTrends 2016 erwartet knapp die Hälfte der Arbeitgeber von Ingenieuren betriebswirtschaftliches Verständnis – hier kannst du mit einer Weiterbildung in BWL, VWL oder Wirtschaftsingenieurwesen also punkten. Aber natürlich hängt es von deiner eigenen Karriereplanung ab, für welches Fach du dich einschreibst. Beispiele für weiterführende Studiengänge sind:

  • Wirtschaftswissenschaften/BWL
  • Umweltschutz/-technik
  • Arbeitswissenschaften/Arbeitspsychologie
  • Operations Research
  • Informatik

Wenn du einen berufsbegleitenden Master in einem dieser Fächer anstrebst, kannst du auch auf die Unterstützung deines Arbeitgebers hoffen. Wie unsere aktuelle Studie JobTrends 2017 zeigt, unterstützen 41 Prozent der befragten Unternehmen diese Art der Weiterbildung. 

Fernlehrgänge/Fernstudium

Eine beliebte Variante des berufsbegleitenden Studiums ist der Fernunterricht. Er ist vor allem dann interessant, wenn du zeitlich und räumlich unabhängig bleiben willst. Allerdings ist dafür ein hohes Maß an Lernmotivation, Eigeninitiative und ganz besonders Durchhaltevermögen gefordert. Also überlege dir vorher gut, ob du dafür bereit bist und die nötige Disziplin mitbringst. Welche Angebote es für Fernstudiengänge gibt? Der Fachverband für Fernlernen und Lernmedien informiert auf seiner Webseite und in verschiedenen Broschüren über das umfangreiche Angebot. Auch das Bundesinstitut für Berufsbildung und die - Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht bietet Infos über Fernlehrgänge. 

Natürlich kann man sich auch direkt an die Fernlehrinstitute selbst wenden – etwa an die AKAD, die im Rahmen ihrer (staatlich anerkannten) Hochschule für Berufstätige ein Aufbaustudium zum Wirtschaftsingenieur (Bachelor of Engineering) im Programm hat. Interessant sind auch die wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzstudiengänge für Ingenieure und Naturwissenschaftler an der Fern-Universität Hagen.

Doch natürlich können Fernunterricht-Programme meist nicht den Praxisbezug bieten, der für den Joballtag erforderlich ist. Deshalb solltest du bestenfalls parallel berufliche Erfahrungen sammeln, zum Beispiel als Teilzeitarbeiter oder freier Mitarbeiter.

E-Learning: Vor- und Nachteile

Noch flexibler sind Weiterbildungsmöglichkeiten im Internet, Stichwort E-Learning. Vor allem Ingenieure, die sich in den Bereichen Sprachen, Software oder Multimedia weiterbilden wollen, finden hier zahlreiche Varianten.

Zu den Vorteilen von E-Learning zählen: Lernort, -zeit und -geschwindigkeit können frei gewählt werden, Fahrtzeiten entfallen und die optimale Zusammensetzung von Lehrpersonal und Studentenschaft scheitert nicht an geografischen Hindernissen. Aber es gibt auch wesentliche Nachteile: Ebenso wie der übliche Fernunterricht stellt auch das Internet-Lernen hohe Ansprüche an Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und Durchhaltevermögen der Studenten. Wenn die Abbruchquoten möglichst niedrig gehalten werden sollen, muss der Anbieter dafür sorgen, dass der intensive Kontakt mit Dozenten und Kommilitonen in Form von Tutorien, virtuellen Lerngruppen oder Videokonferenzen sichergestellt wird.

Für viele sind Fernstudium oder E-Learning häufig die einzige Möglichkeit, eine Weiterbildung zu absolvieren. Das gilt vor allem für Young Professionals. Regionale Gebundenheit und unregelmäßige Arbeitszeiten erschweren den Besuch von Präsenzveranstaltungen. Unter diesen Umständen sind viele Studieninteressenten bereit, konzeptionelle Nachteile in Kauf zu nehmen. Welche Variante der Weiterbildung für dich geeignet ist, hängt von deinen Zielen und der persönlichen Situation ab. Doch die Möglichkeiten sind gegeben – und ein Aufbaustudium kann Ingenieuren nie schaden. 

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