Wer klare Berufsziele hat und auf bestimmte Positionen hinarbeitet, kann durch ein zusätzliches Studium – etwa in Wirtschaftsrecht – wertvolle Zusatzqualifikationen erwerben. Doch nicht immer lohnt sich ein weiteres Studium. Ein kurzer Überblick.
Manche Personalchefs machen aber die Erfahrung, dass Bewerber mit Zweitstudium ihre eigenen beruflichen Stärken und Zielvorstellungen oft nur schwer einschätzen können. Ein ingenieurwissenschaftliches Zweitstudium für Wirtschaftswissenschaftler ist meist nicht empfehlenswert – alleine schon wegen der starken Konkurrenz von Wirtschaftsingenieuren und technischen Absolventen mit wirtschaftswissenschaftlichem Aufbaustudium. Sinnvoller sind häufig Aufbau-, Zusatz- oder Ergänzungsstudiengänge. Die Zielgruppe sind oft auch Young Professionals, die nach einigen Jahren Berufserfahrung ihrer Karriere nochmals einen Kick geben wollen.
Modelle und Inhalte der Fortbildungsangebote variieren ebenso wie Kosten und Abschlüsse: Außer Vollzeitstudiengängen gibt es immer mehr Teilzeitprogramme und berufsbegleitende Formen, die als Abendstudium, am Wochenende oder als Fernstudium mit Präsenzblöcken absolviert werden können. Für längere Programme vergeben Hochschulen in der Regel Abschlussgrade wie Master of Science. Für kürzere Programme (Dauer bis ein Jahr) gibt es in der Regel ein Abschlusszertifikat. Manche Studiengänge verlangen als Zulassungsvoraussetzung erste Berufserfahrung. Unabhängig davon lohnt sich bei Aufbaustudiengängen (Master) auch der Blick über die Landesgrenzen – Sprachenlernen inklusive.
Ein Fernstudium ist vor allem dann interessant, wenn man zeitlich und räumlich unabhängig bleiben will – oder wegen des Jobs muss. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass ein hohes Maß an Eigeninitiative und Durchhaltevermögen gefordert sind.
Weiterbilden geht auch ohne Papier und Bleistift: durch E-Learning. Beim klassischen E-Learning wird der Lernprozess durch digitale Medien unterstützt. Eine erweiterte Form ist das Blended Learning, bei dem die heute verfügbaren Möglichkeiten der Vernetzung über Inter- oder Intranet in Verbindung mit klassischen Lernmethoden wie Präsenzveranstaltungen verbunden werden. Zu den Vorteilen zählen: Lernort, -zeit und -geschwindigkeit können beim E-Learning frei gewählt werden, Fahrtzeiten entfallen und die optimale Zusammensetzung von Lehrpersonal und Studentenschaft scheitert nicht an geografischen Hindernissen. Die Nachteile: Ebenso wie der „normale“ Fernunterricht stellt das Lernen über digitale Medien hohe Ansprüche an Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und das Durchhaltevermögen der Teilnehmer. Für viele sind Fernstudium oder E-Learning oft die einzige Möglichkeit, eine Weiterbildung zu absolvieren. Regionale Gebundenheit oder unregelmäßige Arbeitszeiten erschweren beispielsweise den Besuch von Präsenzveranstaltungen. Doch mit Unterstützung des Arbeitgebers lassen sich meist gute Regelungen finden.