Ein Auslandssemester, das ist Party, Spaß und Abenteuer. Eine Studie zeigt aber auch, dass Erasmus-Studenten deutlich seltener arbeitslos werden - und häufig die Liebe ihres Lebens im Ausland finden.
Hand aufs Herz, bei Auslandsstudium denken die meisten von euch doch an Party, Party, Party. Vokabeln wie Beschäftigungsfähigkeit, Ambiguitätstoleranz oder Problemlösungskompetenz geistern euch doch sicher weniger durch den Kopf. Dabei hängt das eine anscheinend mit dem anderen zusammen.
Denn laut einer EU-Studie haben Absolventen, die während des Studiums im Ausland waren, deutlich bessere Chancen auf einen als Kommilitonen, die in Deutschland geblieben sind. Die Auslandsgänger sind zu 23 Prozent seltener arbeitslos und steigen sogar zu 44 Prozent häufiger zu Managern auf.
Bessere Karriere also dank Erasmus. Dabei will der Großteil der Studenten gar nicht ins Ausland um die eigene Laufbahn zu pushen. Meist lockt eher der persönliche Traum von Abenteuer, fremden Städten und spannenden Leuten. So ging es auch Tillmann Krah, der für ein Semester in Helsinki studierte. "Ich wollte mal raus und in einem anderen Land leben", sagt er heute. "Leute kennenlernen, Party machen, einfach eine gute Zeit haben. Das hat sich auf jeden Fall erfüllt", sagt er. Die Scheine für sein Studium waren eher nettes Beiwerk. ;
Geblieben sind ihm das Gefühl, „die vielleicht beste Zeit meines Lebens“ gehabt zu haben, und die Freundschaften zu Erasmus-Kollegen aus aller Welt. Selbst zehn Jahre danach treffen sich einige von ihnen noch hin und wieder in der einen oder anderen europäischen Stadt.
Damals war Krah Student in München, heute arbeitet er bei einem der größten deutschen Verlagshäuser. Hat seine Zeit in Helsinki ihm also auch etwas für die Karriere gebracht? „Mein Antrieb war das nicht“, macht er klar. „Aber ich glaube, dass ich persönliche Erfahrungen aus dieser Zeit heute auch beruflich nutze.“ Was er meint, beschreibt die EU-Studie mit Schlagworten wie interkulturelles Bewusstsein, Sprachkenntnisse, Toleranz und Anpassungsfähigkeit. Eigenschaften, die man als Fremder im Ausland braucht – und die heute immer mehr Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern, laut Arbeitgeber-Checks, verlangen.
Und die EU-Studie hat noch etwas Interessantes herausgefunden: Wer als Student ins Ausland geht, hat später öfter einen Partner mit einer anderen Nationalität. Ein Viertel der immerhin mehr als 78.000 befragten Teilnehmer hat seinen Lebenspartner im Ausland kennengelernt. Die EU rechnet sogar vor, dass es mittlerweile eine Million Erasmus-Babys gibt – noch ein schöner Nebeneffekt einer Auslandsstation.
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