Alle Infos zu Trainee-Programmen: Definition, Arten, Ablauf und Erwartungen

Gibt es eine einheitliche Definition für Trainee-Programme? Wie läuft dieser Berufseinstieg ab und welche Erwartungen werden an dich als Trainee gestellt? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Ablauf und Dauer. Zudem erklären wir dir die verschiedenen Traineeship-Arten und Aufgaben, die du während des Einstiegsprogramms erledigen musst.

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Berufseinstieg

Naturwissenschaftler im Consulting

Was genau es bedeutet, ein Traineeship zu durchlaufen – das hängt natürlich immer von der Stelle und deinen eigenen Zielen ab. Aber es gibt einige Fakten, die für alle Trainees gelten.

Was ist ein Trainee-Programm?

Die grundlegende Frage vorab: Was ist eigentlich ein Trainee-Programm? Kurz gesagt handelt es sich um eine praktische Ausbildung nach dem Uni-Abschluss. Sie vermittelt Berufseinsteigern die wichtigsten Kenntnisse und Kompetenzen für den Karrierestart, oft bilden Unternehmen hier ihre Führungskräfte der Zukunft aus. Trainees können dabei (im Normalfall) von gründlicher Einarbeitung und enger Betreuung profitieren. Der Trainee-Begriff ist allerdings nicht geschützt, deshalb gibt es keine einheitlichen Vorgaben. Es gibt auch einige Synonyme, wie zum Beispiel Traineeship, Einstiegsprogramm, oder Graduate Program. Die folgenden Punkte gelten als Grundlage für die meisten Trainee-Stellen – darüber hinaus gibt es große Unterschiede je nach Branche und Unternehmen.

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Welche Branchen sind für ihre Trainee-Programme bekannt?

  • Engineering
  • Controlling
  • Consulting
  • Versicherungswesen
  • Forschung
  • Vertrieb, Einkauf
  • Logistik
  • Marketing, Personal
  • Medien
  • Tourismus

Welche Arten von Trainee-Programmen gibt es? 

Die meisten Trainees steigen nach ihrem Hochschulabschluss als Vollzeitkräfte in Unternehmen ein. Teilzeitprogramme oder ein Trainee-Studium, bei dem sich Arbeitszeit und Vorlesungen abwechseln, sind eher die Ausnahme. Aber auch diese Möglichkeit steht dir offen – falls du zum Beispiel nach deinem Bachelorabschluss als Trainee einsteigen und nebenbei einen Master machen möchtest.

Klassischerweise durchläufst du mit einer Trainee-Stelle eine grundlegende Ausbildung in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens. Häufig kannst du aber auch als Trainee Schwerpunkte setzen: Einige Arbeitgeber schreiben fachspezifische Programme aus, bei denen du gezielt auf einen konkreten Job vorbereitet wirst. Diese Variante ist für dich geeignet, wenn du schon genaue Vorstellungen von deinem weiteren Weg hast – und dich nicht erst im Trainee-Programm orientieren möchtest. Wir haben dir die gängigsten Trainee-Modelle aufgelistet.

  • Generalistisches Trainee-Programm: Job-Rotation, fachliche und persönliche Weiterentwicklung, Tagesgeschäft und Projektarbeiten.
  • Fachtrainee-Programm: Gezielte Vorbereitung auf eine Position, hauptsächliche Einarbeitung im Zielbereich.
  • Trainee-Studium: Duale Ausbildung zur Führungskraft, gute Aussichten nach dem Trainee-Studium, die Studienkosten übernimmt in der Regel das Unternehmen, Doppelbelastung.
  • Praktikum-Verschnitt: Intensive Einarbeitungszeit, Weiterbildungen, selbstständige Aufgaben- und Projektbearbeitung.
  • Management Trainee-Programm: Gezielte Vorbereitung auf eine Position, Projektaufgaben, die es in sich haben (Organisation, Strategie, Analyse usw.).

Wie sind die Dauer und der Ablauf der Programme?

Wie lange Trainee-Programme dauern, ist unterschiedlich. Du kannst dich an dieser Faustregel orientieren: Bei weniger als sechs und mehr als 24 Monaten solltest du skeptisch werden. Zwölf Monate sind ein guter Richtwert, denn in deutlich kürzeren Programmen kannst du weder viel lernen noch ein Netzwerk im Unternehmen aufbauen. Und mehr als zwei Jahre Trainee-Ausbildung braucht nach dem Studium eigentlich niemand mehr – hier könnte die Gefahr bestehen, dass du als qualifizierter Hochschulabsolvent ausgebeutet wirst.

Trainees durchlaufen im Schnitt mindestens vier Abteilungen des Unternehmens und sind dort jeweils rund vier Monate beschäftigt. So kannst du herausfinden, welche Aufgaben dir besonders liegen und welche Abteilung zu dir passt – und dich möglicherweise im weiteren Trainee-Programm stärker spezialisieren. Bei fachspezifischen Programmen ist der Aufbau anders, hier fällt der Abteilungswechsel weg oder geringer aus.

Welche Aufgaben muss ein Trainee erledigen?

Als Trainee arbeitest du im Unternehmen an Projekten mit oder unterstützt deine Kollegen beim Tagesgeschäft und übernimmst Verantwortung. Oftmals nimmst du an Fach- und Persönlichkeitsseminaren teil, in denen dir verschiedene Skills vermittelt werden.

Welche Erwartungen werden an Trainees gestellt?

Trainees werden eingestellt, damit sie viel lernen – es wird also nicht erwartet, dass sie bereits alles wissen. Trotzdem wollen vor allem große Unternehmen nur die besten Hochschulabsolventen für sich gewinnen und wählen ihre Trainees in mehrstufigen Bewerbungsprozessen aus. Bachelor-Absolventen müssen sich glücklicherweise kaum noch Gedanken machen, ob sie einen Job als Trainee bekommen. Heute akzeptieren die meisten Arbeitgeber einen Bachelor-Abschluss.

Die Erwartungen im Trainee-Programm hängen natürlich vom jeweiligen Arbeitgeber ab – grundsätzlich solltest du aber viel Lern- und Leistungsbereitschaft mitbringen und hohen Einsatz zeigen. Wichtig ist, dass vorab klar ist, welche Zielsetzung das Trainee-Programm verfolgt und welche Ziele du selbst erfüllen sollst. Diese Vereinbarungen sollten durch Gespräche mit einem Mentor oder Betreuer regelmäßig überprüft werden. In der Regel ist das Ziel eines Trainee-Programms, dich so schnell wie möglich auf eine verantwortungsvolle Führungsposition vorzubereiten. Und es wird erwartet, dass du als Trainee ein Netzwerk im Unternehmen aufbaust. Häufig lernst du bei Veranstaltungen sogar die Top-Manager kennen – und kannst als potenzielle Führungskraft von übermorgen Eindruck hinterlassen. 

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