Bewerben per Smartphone? So sieht die Zukunft aus. Schließlich gibt es immer mehr Möglichkeiten, alle Dinge über das Handy zu regeln. Doch heutzutage kann man nicht nur seine Lebensmittel online kaufen, sondern auch den Traumjob von unterwegs finden. Wir klären auf über das Phänomen des Mobile Recruiting.
1. Mobile Recruiting: Definition und Bedeutung
2. Mobile Recruiting: Diese Möglichkeiten gibt es
3. Das sind die Vor- und Nachteile des Mobile Recruitings
5. Mobile Recruiting Apps: Diese Benefits bieten sie
6. Noch offene Fragen zum Mobile Recruiting? Das sagen die Studien, so sieht es mit dem Datenschutz aus
Die Gegenwart und Zukunft ist digital. Das betrifft heute fast alle Lebensbereiche. Auch beim Personalmanagement und Recruiting wird alles immer digitaler. Die Zeiten von klassischen Papier-Bewerbungen sind vorbei. Stellenausschreibungen auf der eigenen Website, auf Karriereseiten oder in den sozialen Medien halten Einzug ins Recruiting und sind dort auch nicht mehr wegzudenken. Hier geht's zum Hintergrundartikel: Das bedeutet E-Recruiting.
Eine noch einfachere Möglichkeit des digitalen Recruitings ist das Mobile Recruiting. Darunter versteht man die Personalgewinnung über das Smartphone. Im Alltag erledigen wir immer mehr Dinge mit unserem Smartphone. Bahntickets kaufen, Online-Banking oder Lebensmittel kaufen. Es ist also kaum verwunderlich, dass man auch vermehrt die Jobsuche über das Handy erledigt. Laut Statistiken nutzen in Deutschland 57 Millionen Menschen ein Smartphone, laut Prognose wird die Zahl in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Kein Wunder also, dass auch das Recruiting mobil wird. Unterstrichen wird die Bedeutung dessen dadurch, dass in der relevanten Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen ganze 95% ein Smartphone nutzen. Das ist besonders spannend für Unternehmen, die junge Talente anlocken möchten. Denn junge Talente sind smart und mobil. Das sollte man beim Recruiting berücksichtigen.
Konkret gibt es unterschiedliche Formen des Mobile Recruitings. Als Grundlage gilt es, zum Beispiel die eigene Karriereseite responsiv zu gestalten, also dass die Seite über das Smartphone bequem zu erreichen und zu nutzen ist. Alternativ gibt es zunehmend Apps, über die man sich bewerben kann. Auch wenn nicht jedes Unternehmen eine eigene App hat, kann man zum Beispiel über die Apps von Xing oder LinkedIn seine Bewerbung per Smartphone abschicken. Die Königsdisziplin beim Mobile Recruiting ist natürlich eine App (egal ob eine unternehmenseigene App oder eine unternehmensfremde App), die direkt mit der Personalmanagement-Software verbunden ist.
Viele, vor allem große Unternehmen haben eine Internetpräsenz in Form einer eigenen Website. Erschreckend ist jedoch, dass noch nicht annähernd alle Unternehmen ihre Website für mobile Geräte optimiert haben. Das ist jedoch der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zum Mobile Recruiting. Denn was schon jetzt in vielen Bereichen der Online-Welt gilt, rückt auch im Personalmanagement immer weiter in den Fokus: Mobile First!
Potenzielle Bewerber sollen sich beim Mobile Recruiting so einfach wie möglich über ihr Smartphone über Jobs und Arbeitgeber informieren und sich auf eine passende Stelle auch direkt bewerben können. Dafür braucht es eine responsive Website. Alternativ kann die Bewerbung natürlich auch über Apps erfolgen, ein einfach und mobil auszufüllendes Bewerbungsformular auf der Website tut es aber auch, gerade wenn keine Ressourcen für eine eigene App vorhanden sind. Auch mit mobil optimierten Newslettern kann man bei Bewerbern beim Mobile Recruiting punkten.
Der Sinn des Mobile Recruiting besteht letztendlich darin, den Bewerbungsprozess zu beschleunigen und vereinfachen, um so potenziell vielversprechende Bewerber anzulocken. Je einfacher es ist, eine Bewerbung abzuschicken, desto mehr Bewerbungen wird man erhalten, so zumindest die Theorie. Alleine aber deswegen, um im digitalen Zeitalter nicht zurückzufallen, sollten sich Unternehmen mit den Möglichkeiten des Mobile Recruitings auseinandersetzen.
Neben den zahlreichen Vorteilen gibt es aber auch Nachteile, warum (noch) nicht alle Arbeitgeber und Bewerber vom Konzept überzeugt sind.
Apps für die möglichst einfache Jobsuche gibt es immer mehr. Beliebt sind nach wie vor aber vorallem Apps, bei denen die User bei unterschiedlichen Unternehmen ihren Traumjob finden können. Dabei stechen die Apps von Karrierenetzwerken Xing und LinkedIn hervor. Aber auch die Apps von Karriereseiten wie Indeed. Immer beliebter wird zudem das Swipe-Konzept, das man sonst von diversen Dating-Apps kennt. Dir gefällt der Job? Swipe nach rechts, der Job gefällt dir nicht? Swipe nach links.
Die Vorteile liegen dabei auf der Hand. Du kannst dir in der App ein Profil anlegen, deine wichtigsten Bewerbungsunterlagen hinterlegen und sie mit einem Klick abschicken, wenn du dich für einen Job interessierst. Zudem brauchst du dich nicht erst durch unzählige Websites und Suchbegriffe klicken.
Laut der Studie “Mobile Recruiting”* sagen immerhin 89% der Top-1.000 Unternehmen, dass die zunehmende Nutzung von Smartphones und Tablets einen großen Einfluss auf die Rekrutierung hat. Außerdem sind 3 von 4 der Unternehmen aufgeschlossen gegenüber Mobile Recruiting, jedoch sind dies nur 2 von 4 Kandidaten. Nutzer stehen dem Mobile Recruiting also noch nicht ganz unvoreingenommen gegenüber. Je jünger die Kandidaten, desto aufgeschlossen ist man tendenziell aber. Ein Großteil der Kandidaten bevorzugt nach wie vor eine E-Mail-Bewerbung.
Das liegt auch daran, dass die Bedenken beim Bewerben über das Smartphone immer noch recht groß sind, was den Datenschutz angeht. Gerade bei Apps machen sich Bewerber Sorgen darüber, wie mit ihren Daten umgegangen wird.
Nichtsdestotrotz wird es für Unternehmen in Zukunft wohl kaum möglich sein, um Mobile Recruiting einen Bogen zu machen. Bewerber und Arbeitgeber sollten sich mit den Möglichkeiten beschäftigen, damit beide Seiten letztendlich von den Vorteilen profitieren können.
* “Mobile Recruiting” Ausgewählte Ergebnisse der Recruiting Trends 2019, einer empirischen Unternehmens-Studie mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland sowie den Top-300-Unternehmen aus der Branche IT und der Bewerbungspraxis 2019, einer empirischen Kandidaten-Studie mit Antworten von über 3.300 Kandidaten. Universität Bamberg und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Auftrag der Monster Worldwide Deutschland GmbH.